Mithilfe der Feuerwehr wurden die Jungstörche in Steinach beringt. Foto: Kornfeld

Viele Kinder wollen sich Schauspiel nicht entgehen lassen. Feuerwehr bringt Küken nach unten.

Steinach - Die beiden kleinen Störche auf dem Steinacher Rathaus haben am Freitagnachmittag Ringe bekommen. Sie haben die Nummern DERAY 526 und DERAY 527, wie der Biberacher Storchenvater Franz Trautwein berichtet.

Im Gegensatz zu den Haslacher Jungstörchen bekommen die Steinacher keine Namen. Das dritte Küken ist gestorben, es wurde Pfingstmontag gefunden.

Viele Kinder sind zur Beringung gekommen, sie wollen sich das Schauspiel nicht entgehen lassen. Ein Küken wird per Feuerwehrleiter mit herunter zu ihnen gebracht und alle möchten es streicheln. Der Andrang ist groß. Das flauschige Storchenkind stellt sich währenddessen tot, um sich zu schützen.

Gérard Mercier vom Nabu Kehl, der für die Beringung der Störche in der Region zuständig ist, beruhigt: "Das ist nicht schlimm, das Kleine beruhigt sich schnell wieder. Die Storcheneltern sehen zwar, dass Menschen das Küken berührt haben, aber das kümmert sie nicht". Das Kleine werde genauso wieder angenommen wie sein Geschwisterchen.

Alexandra Stöhr vom Nabu möchte, dass die Kinder durch den direkten Kontakt mit den Jungstörchen eine Beziehung zu ihnen aufbauen und mehr Verständnis für die Natur entwickeln. Ihr Nabu-Kollege Werner Kinnast ist auch mit dabei. Er ist regelmäßig in der Georg-Schöner-Schule und hat mit Schülern die Entwicklung der Störche beobachtet.

Laut Mercier hat es in der Region in diesem Jahr zwölf Storchenpaare mehr als im Vorjahr gegeben. "Das ist viel, aber in den letzten Jahren gab es regelmäßig zehn bis zwölf Paare mehr als im jeweiligen Vorjahr". Dadurch, dass es Ende Mai aber sehr kalt und regenerisch gewesen sei, seien in 14 Horsten alle Jungvögel gestorben. Das waren in der Region Kehl und Ortenau, für die er zuständig ist, ungefähr 50 Jungstörche. Den Steinacher Jungstörchen geht es aber allem Anschein nach gut.