Nicolai Bischler aus Freiburg will Steinachs neuer Bürgermeister werden. Im Gespräch mit dem SchwaBo machte er noch einmal seine Positionen deutlich. Foto: Gräff

Nicolai Bischler will eng mit Bürgern zusammenarbeiten

Einigkeit in der Kommune herstellen und eng mit den Bürgern zusammenarbeiten: Das hat sich der Steinacher Bürgermeisterkandidat Nicolai Bischler auf die Fahne geschrieben. Die Bürger haben ihn bislang gut aufgenommen, berichtet er.

Steinach. "Kaffee trinke ich schwarz", bestellt Nicolai Bischler eingangs des Gesprächs in einer Haslacher Cafeteria. Der Freiburger hatte seinen Hut bereits vor offiziellem Beginn der Bewerbungsphase in den Ring geworfen. "Seit 1. Juli bin ich unterwegs", blickt Bischler zurück. "Und es macht richtig Spaß." Ob sein guter erster Eindruck von den Steinachern sich gefestigt hat? "Total", sagt der Kandidat. Die Steinacher seien sehr offen und würden freundlich auf ihn zu gehen. Gespräche, besonders während des Haustürwahlkampfs, mit den Bürgern hätten ihn in seiner Entscheidung für die Kandidatur in der Kommune bestärkt. Die Offenheit der Steinacher war auch während Bischlers "Kennenlernphase", ausschlaggebend für die Kandidatur: Schon als "Touristen" vor der offiziellen Bekanntgabe seiner Kandidatur seien er und seine Ehefrau sehr freundlich aufgenommen worden.

"Natürlich ist nicht alles, was die Bürger an mich herantragen, eins zu eins umsetzbar", räumt er ein. "Das habe ich aber immer klar gemacht. Jetzt schon Versprechungen zu machen, wäre unseriös."

Wichtig sei vor allem, die Bürger und ihre Anliegen ernst zu nehmen. "Ich will nah bei den Leuten sein", macht er deutlich. "Deswegen habe ich mich auch nicht für eine größere Gemeinde entschieden. Ich will nicht nur am Schreibtisch sitzen und aus der Ferne die Strippen ziehen", sagt der Vater dreier Kinder, der in seiner Freizeit unter anderem Schlagzeug spielt. In einem Nebensatz lässt er fallen, dass er Hörspiele gesammelt hat. Ungefähr 1000 habe er, "alles auf Kassette".

Im Gespräch ist Bischler die hohe Motivation, in Steinach "anzupacken", anzumerken. So stellt er immer wieder heraus, wie konstruktiv die Bürgergespräche für ihn seien. In diesen wurde immer wieder deutlich, dass ein ganzheitliches Verkehrskonzept fehle. Auch die Ortsmitte will er angehen: "Wir müssen sehen, was beispielsweise mit dem Pfarrhaus geschieht". Bei der anstehenden Rathaussanierung hat Bischler sich auf die Fahnen geschrieben, den Kostenrahmen einhalten zu wollen. "Auch wenn das bei der guten Auftragslage der Firmen sicher schwierig wird." Für ihn stehe zudem der Hochwasserschutz "ganz oben auf der Agenda", außerdem will er Steinach zur familienfreundlichen Gemeinde machen. "Da muss der Bedarf ermittelt werden. Ich schließe auch das Thema Senioren mit ein, denn vor dem demografischen Wandel können wir uns nicht verschließen."

Und wie steht Bischler zu Interkom? "Ich lege mich noch nicht fest. Ich kann die Argumente beider Seiten verstehen. Aber um eine Position beziehen zu können, muss ich erst die definitiven Fakten kennen." Klar aber sei: "Ich will mit allen Beteiligten an der Sache arbeiten." Ihm sei wichtig, die Gemeinde wieder zu einen und dafür zu sorgen, dass alle an einem Strang ziehen. "2015 ist entschieden worden, was Steinach nicht will. Ich möchte mit den Bürgern gemeinsam ermitteln, was Steinach will."

Sollte der 54-Jährige gewählt werden, möchte er in acht Jahren "am liebsten noch einmal gewählt werden, wenn ich noch gesund und fit bin. Das wäre die beste Bestätigung dafür, dass ich alles gut und richtig gemacht habe." Er wolle, dass die Bürger stolz sein könnten auf Steinach und Welschensteinach. Und ein Kulturprojekt schwebt ihm auch schon vor. "Das sollte natürlich auch die acht Jahre Amtszeit überdauern."

INFO

Termine

Der neue Bürgermeister wird parallel zur Bundestagswahl am Sonntag, 24. September, gewählt. Die Kommune richtet vor der Wahl zwei Kandidatenvorstellungen aus: Am Donnerstag, 14. September, in Steinach und einen Tag später in Welschensteinach.