Nicolai Bischler will in Steinach kandidieren. Wichtig ist ihm zunächst, ein gutes Miteinander herzustellen, erklärt er. Foto: privat

Nicolai Bischler wirft Hut in Ring. Freiburger möchte mit Bürgern gemeinsam arbeiten.

Steinach - Die Bewerbungsfrist hat offiziell noch nicht begonnen, trotzdem wirft der erste Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Steinach bereits seinen Hut in den Ring: Nicolai Bischler. Der Freiburger hat Erfahrung in der Kommunalpolitik und möchte mit den Bürgern gemeinsam arbeiten.

Mit Beginn der Bewerbungsfrist werde er seine Unterlagen einreichen, erklärt er. Der Diplom-Finanzwirt (FH) ist in Freiburg Geschäftsführer eines Modegeschäfts mit 41 Mitarbeitern, das er gemeinsam mit seinem Bruder leitet. Darüber hinaus engagiert er sich im Stadtteil Betzenhausen-Bischofslinde seit 23 Jahren kommunalpolitisch. Seitdem ist er im Vorstand des Bürgervereins Freiburg-Betzenhausen-Bischofslinde.

Vor sechs Jahren wurde Bischler zu dessen Vorsitzenden gewählt. "Diese Funktion lässt sich mit der eines Ortsvorstehers vergleichen", erklärt Bischler im Gespräch mit dem Schwabo. Das politische Engagement sei ihm über die Jahre immer wichtiger geworden. "Jetzt wage ich einen neuen Schritt", sagt er optimistisch und meint damit die Kandidatur. Seine drei Kinder seien erwachsen. Das erleichtere einen Ortswechsel im Falle seiner Wahl natürlich. "Während der Schulzeit wäre das undenkbar gewesen."

Davon, dass in Steinach ein neuer Rathauschef gesucht wird, habe er aus der Presse erfahren, berichtet Bischler. "Ich bin zwar CDU-Mitglied, aber mit dem Steinacher Ortsverein hatte ich bislang keinen Kontakt." Außerdem wolle er das Amt nicht parteipolitisch bekleiden. Die Erfahrung im Bürgerverein habe ihm gezeigt, dass Kommunalpolitik parteiübergreifend funktioniere. Viele Projekte, die er bearbeitet hat, habe er gemeinsam mit einem SPD-Mitglied angestoßen. "Wenn man sachorientiert zusammenarbeitet, funktioniert es am besten", ist Bischler sich sicher.

So will er auch in Steinach weiter verfahren. "Ich mache Politik mit den Bürgern, nicht gegen sie", stellt er seine Marschroute dar. Es sei wichtig, einen Kompass zu entwickeln: "Wohin wollen wir gemeinsam gehen? Und das müssen wir dann professionell moderieren und umsetzen." Dass es in Steinach in der Vergangenheit durchaus Reibereien gab und die kommunalpolitische Zusammenarbeit mitunter holprig verläuft, ist Bischler bewusst. "Das ist sicher eine Herausforderung, aber genau diese Situation hat auch ihren Reiz. Hier wartet eine konkrete Aufgabe auf den neuen Bürgermeister, man setzt sich nicht in ein gemachtes Nest. Ich will das Holprige ein wenig glätten – behutsam und mit Fingerspitzengefühl", erklärt er, auf die Situation in Steinach angesprochen. "Außerdem bin ich ein Kandidat von außen und damit völlig unbelastet. Ich kann rein an der Sache orientiert arbeiten."

Erreichen möchte er das durch engen Kontakt zu den Bürgern. "Das ist mir wichtig. Die Interessen und Anliegen der Bürger aufnehmen, moderieren und daraus konkretes Verwaltungshandeln zu initiieren, sehe ich als meine Hauptaufgabe", erklärt Bischler in einer Pressemitteilung, in der er am gestrigen Mittwoch seine Kandidatur öffentlich machte.

Er habe sich bewusst für Steinach entschieden, beschreibt der Kandidat seine Motivation. "Meine Frau und ich waren jetzt schon desöfteren da, gewissermaßen inkognito als ›Touristen‹. Die Menschen sind einfach unheimlich nett", sagt er. Und die Stadt mit ihren Ortsteilen, Weilern und Höfen biete eine wunderbare und reizvolle Umgebung.

Für die Wahl hat Bischler eine eigene Homepage eingerichtet. Sie ist unter www.bischler.info zu erreichen.

 Wahltag: Die Gemeinde Steinach wählt am 24. September – zusammen mit der Bundestagswahl – einen neuen Bürgermeister.

  Kandidaten: Der bisherige Bürgermeister Frank Edelmann tritt nicht mehr an. Nicolai Bischler ist der Erste, der seine Kandidatur öffentlich macht.

  Vorstellung: Nicolai Bischler will sich schon am kommenden Samstag, 24. Juni, den Bürgern in Steinach und Welschensteinach vorstellen. Von 12 Uhr bis 12.30 Uhr ist er in Welschensteinach (Dorfladen), von 12.45 Uhr bis 13.15 Uhr in Steinach bei Edeka Bruder. Weitere Einladungen zu Bürgergesprächen, Ortsrundgängen und einem Bürgerforum sollen folgen.