Martha Haas Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Martha Haas erliegt schwerer Krankheit / Steinach und Welschensteinach waren "Herzensanliegen"

Steinach trauert um eine engagierte, beliebte Mitbürgerin und Gemeinderätin. Gestern Morgen wurde bekannt, dass Martha Haas ihrer langen, schweren Krankheit erlegen ist.

Steinach/Welschensteinach. Die 54-Jährige wurde auf dem Rufenhof im Mühlsbach in Welschensteinach geboren. Diesen bewirtschaftete sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten im Vollerwerb. Lange war Haas Vorsitzende der Landfrauen Steinach-Welschensteinach, im Jahr 1999 war sie deren Gründungsmitglied. Erst im April dieses Jahres hatte sie den Vorsitz aus gesundheitlichen Gründen abgegeben. Ihre Nachfolgerin Veronika Moog sprach gestern von einem "herben Verlust": "Die Landfrauen waren ihr Baby, sie hat voll dahinter gestanden."

Steinachs Bürgermeister Frank Edelmann verlieh seiner Trauer Ausdruck: "Ich bin unheimlich traurig, dass sie so früh von uns gehen musste." Bis zuletzt habe sie sich Gedanken um die Entwicklung der Gemeinde gemacht: "Bei meinem Besuch letzte Woche war sie in allen Gemeindethemen präsent. Zu den Projekten des Haushalts 2017 hat sie noch konkrete Vorschläge und Ergänzungen formuliert. Ihre Heimatgemeinde und vor allem Welschensteinach waren ihr ein Herzensanliegen."

Im Jahr 2004 war Haas erstmals in den Steinacher Gemeinderat und auch den Ortschaftsrat Welschensteinach gewählt. Dort war sie stellvertretende Ortsvorsteherin. Wie Edelmann informierte, folgte sie ihrem Vater nach, der als Ortsvorsteher und Gemeinderat viele Jahrzehnte für Steinach und Welschensteinach aktiv gewesen ist.

Bei den Gemeinderatswahlen in den Jahren 2009 und 2014 wurde sie jeweils wiedergewählt. "Die hohen Stimmenzahlen für Frau Haas bei den Kommunalwahlen zeugten vom hohen Rückhalt in der Bevölkerung", so Edelmann.

"Sie reißt eine Lücke", sagte der Vorsitzende der CDU Steinach-Welschensteinach, Paul Imhof. Haas sei eine sehr engagierte Frau gewesen, auch über die CDU hinaus. "Sie hat gekämpft bis zum Schluss." Auch, als die Krankheit sie bereits fest im Griff hatte, arbeitete sie weiter, so lange es ging. "Sie war keine, die kneift."

Als Kämpferin charakterisierte auch Edelmann die Welschensteinacherin: Von einem Projekt überzeugt, habe sie dafür gekämpft und sei auch bei Gegenwind standhaft geblieben. "Diese Geradlinigkeit zeichnete sie besonders aus und machte sie verlässlich im Alltag und in der Gremienarbeit. Viele wichtige Projekte für eine gute Entwicklung in Steinach und Welschensteinach wurden mit ihrer Mitwirkung in den letzten Jahren umgesetzt oder auf den Weg gebracht."

Zudem sei ein aktives und intaktes Dorfleben ein wichtiges Anliegen von Martha Haas gewesen. Neben ihrem Engagement in der Kommunalpolitik und bei den Landfrauen war sie Mitglied im Festausschuss des Dorffests sowie förderndes Mitglied im Musikverein und den Bachdatschern.