Sonja Himmelsbach (von rechts) und Simone Muth stellten mit den Bürgerhilfe-Mitgliedern ihre bisherigen Ergebnisse und Probleme bei Bürgermeister Frank Edelmann vor. Foto: Dorn

Ehrenamt: Engagierte Mitglieder stellen sich bei Steinachs Bürgermeister vor / Stolpersteine beseitigt

Die "Bürgerhilfe Steinach und Welschensteinach" hat sich am Donnerstagabend der Öffentlichkeit präsentiert. Bei einem Termin im Steinacher Rathaus baten sie bei Bürgermeister Frank Edelmann um Hilfe bei einigen Infrastrukturellen Problemen.

Steinach. Seit etwa einem Jahr arbeitet eine Gruppe älterer, aber junggebliebener Steinacher Bürger unter Moderation von Sonja Himmelsbach von der Caritas Kinzigtal an einem Projekt zur nachbarschaftlichen Unterstützung in Steinach und Welschensteinach. Von der Steinacher Verwaltung ist Simone Muth mit im Boot. Entstanden aus der Initiative "Soziales Steinach" hat sich die Gruppe schon früh den Zweck "Wir unterstützen ehrenamtlich und unentgeltlich kranke, hilfsbedürftige, einsame und ältere Menschen" gegeben, nach mehreren Planungsrunden stellte die Gruppe dem Bürgermeister jetzt ihre organisatorische Grobstruktur vor.

Die Gruppe besteht derzeit aus 13 Personen, die als Rentner gerne einen Teil ihrer Freizeit ihren Mitbürgern zur Verfügung stellen wollen. Die Dienstleistungen der "Bürgerhilfe Steinach und Welschensteinach" sind unentgeltlich (siehe Info-Kasten), erstrecken sich ausdrücklich aber nicht auf die Bereiche "Pflegedienste" und "Reinigungsdienst".

Werbetrommel rühren

Neben ersten Einsätzen bestand die Hauptarbeit der Gruppe darin, einen Flyer zu erstellen, mit dem im Dorf für den Dienst und für weitere Helfer geworben werden kann, den Telefondienst zu organisieren und den Wochenplan mit den Verfügbarkeiten der Helfer zu erstellen. Dabei kamen gleich mehrere Stolpersteine zum Vorschein, die es gemeinsam mit der Stadtverwaltung auszuräumen galt.

Die substanziellste Sorge der Gruppe konnte Edelmann ihr gleich nehmen: Die Mitglieder der Bürgerhilfe seien wie alle für die Gemeinde ehrenamtlich Tätigen sowohl unfall- als auch haftpflichtversichert. Voraussetzung ist dafür aber, dass der Personenkreis bei der Gemeinde auch als "Mitarbeiter" gelistet ist.

"Raus aus der Isolation! Habt Mut, ruft an!" – so wird es auf dem Flyer zu lesen sein. Dafür wünscht sich die Gruppe ein eigenes Mobiltelefon, über dessen Nummer an zwei Tagen eine "Rufbereitschaft" niederschwellig und ohne Umweg über die Verwaltung erreichbar sein könnte. Am Dienstag von 14 bis 16 Uhr und am Donnerstag von 10 bis 12 Uhr hätten bedürftige Bürger dann direkt eine Person der Bürgerhilfe am Apparat, die auch gleich entsprechend der Verfügbarkeit eines Helfers den Dienst für einen konkreten Tag zusagen könnte.

Auch bezüglich des Mobiltelefons konnte der Schultes Unterstützung zusagen: Über ihren Rahmenvertrag mit einem Mobilfunkanbieter könnte die Gemeinde ein weiteres Diensthandy anmelden, welches dann in der Gruppe weitergereicht werden dürfe.

Auch der dritte Stolperstein – die Gruppe benötigt ein Spendenkonto – erwies sich größer als von der Gruppe gedacht. Sponsoren sollen direkt auf das Spendenkonto der Gemeinde (Verwendungszweck "Bürgerhilfe") verwiesen werden.

Befreit von diesen drei Sorgen können sich die Gruppenmitglieder in den kommenden Wochen an die schwierige Aufgabe machen, auch in Welschensteinach Mitstreiter zu gewinnen. Die Generalprobe für eine Werbeveranstaltung in eigener Sache ist den 13 und ihrer engagierten Projektbegleiterin beim Bürgermeister schon gut gelungen.

INFO

Dienste

> Gesellschaft leisten, vorlesen, spazieren gehen

 > Stundenweise Betreuung zur Entlastung der Angehörigen

 > "Tragehilfe" beim Einkauf

 > Fahrdienst und Begleitung. etwa bei Arztbesuchen

 > Kleine Reparaturen, zum Beispiel Fernseher wieder einstellen

 > Hilfe beim Briefeschreiben an Ämter

 > Blumen gießen, Haustiere versorgen