Steinachs Bürgermeister Frank Edelmann (von links) leitete die Veranstaltung in der Steinacher Festhalle, bei der sich Nicolai Bischler und Bernd Schreiber unter den Augen der Wahlausschuss-Mitglieder Bertin Metzger, Margarete Kopf und Tino Joos den Bürgern vorstellten und ihre Fragen beantworteten. Fotos: Reinhard Foto: Schwarzwälder-Bote

Kandidaten-Vorstellung: Bischler und Schreiber werben um Steinacher Stimmen

Steinach sucht einen neuen Bürgermeister. Gefunden hat die Gemeinde bislang zwei Bewerber um das Amt. Am Donnerstagabend stellten sie sich in der Festhalle ihren potenziellen Wählern vor.

Steinach. Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte der noch amtierende Bürgermeister Frank Edelmann die Zuhörer. Auch wenn sie nicht in der hohen Anzahl gekommen waren, wie der Gemeindewahlausschuss noch vermutet hatte – einige Plätze insbesondere in den vorderen Rängen blieben leer – stieß die Veranstaltung doch auf reges Interesse unter den Bürgern.

Diese hörten zunächst, was Nicolai Bischler zu sagen hatte. Der aus Freiburg stammende Diplom-Finanzwirt hatte seine Bewerbung sehr früh abgegeben und sich im bisherigen Wahlkampf durch eine hohe Präsenz bei den Steinacher Bürgern ausgezeichnet. Nach vielen Gesprächen und Vor-Ort-Terminen sei er in seiner Entscheidung, sich um das Amt in Steinach zu bewerben, bestärkt worden. Beide Ortsteile – Steinach und Welschensteinach – sollten seiner Ansicht nach als Gesamtgemeinde weiter zusammenwachsen, in ihren Unterschieden jedoch auch bestärkt werden.

Bernd Schreiber hatte seine Bewerbung am letzten Tag der Frist eingereicht. Er entschuldigte sich eingangs seiner Rede kurz dafür, dass er bislang keine Hausbesuche unternommen habe. Die vergangenen Tage seien stressig gewesen, neben dem Wahlkampf arbeitet er weiterhin als Maschineneinrichter in der Firma seines Bruders. Auch er hob in seiner Rede vor allem auf ein Ziel ab: Wieder Einigkeit in der Gemeinde herrschen zu lassen.

Beide Kandidaten nutzen ihre Redezeit nicht voll aus. Gemäß den Regeln, die der Ausschuss festgelegt hatte, wurde die Zeit für Fragen aus den Reihen der Bürger genutzt. Auch diese Runden jedoch wurden schneller beendet, als möglich gewesen wäre. Gemäß Edelmanns Vorschlag ("wenn es keine Fragen mehr gibt, wollen wir die Kandidaten jetzt auch nicht noch quälen") wurden die Fragerunden früher beendet. Insgesamt dauerte die Veranstaltung gut eine Stunde.

Gewählt wird in Steinach am Sonntag, 24. September, mit der Bundestagswahl.

Die Gesamtgemeinde Steinach soll familienfreundlich werden, was Bischler durch Projekte für Jung und Alt erreichen will. Die Vereine als Garanten für die Lebensqualität im Ort will er weiter unterstützen und auch die Hallensituation auf den Prüfstand stellen. Der Hochwasserschutz müsse konsequent ausgebaut werden, Handel, Gewerbe sowie Gastronomie will Bischler fördern. Bestehende Angebote sollen Entwicklungsmöglichkeiten erhalten.  Reaktion auf Bürgerfragen: In welcher Hinsicht er die Verteilung der Einnahmen aus dem Interkom verändern wolle, fragte ein Bürger. 50/50 sei das Mindeste, meinte Bischler, 60/40 für Steinach ideal. Der Bürgerverein, aus dem er die bisherige kommunalpolitische Erfahrung hat, vertrete die Interessen der Bürger im Stadtteil. Sobald es diese betreffe, würden die Mitglieder mit Sprech-, nicht aber Stimmrecht in Ausschüsse berufen.

Unter den Bürgern in Steinach soll wieder Einigkeit herrschen, das ist Schreibers Hauptziel. Er ist gegen eine Interkom-Erweiterung, solange nicht eine andere Lösung für die Zufahrt und generell für Verkehrsprobleme gefunden ist. Schulden würde er gerne abbauen, räumte in seiner Rede jedoch ein, dass das mit den angestoßenen Projekten in der Kommune kaum möglich sein wird. Er will mehr Wasserkraftwerke bauen, deren Becken gleichzeitig zum Hochwasserschutz dienen sollen. Seiner Ansicht nach könnten dadurch, dass die Besitzer vom Stromverkauf profitieren, auch die drohenden Enteignungen abgewendet werden.   Reaktion auf Bürgerfragen: Eine Bürgerin wollte wissen, ob die Firma von Schreibers Bruder ins Interkom ziehe. Er bejahte. Auf seine Qualifikation für den Posten angesprochen, räumte er ein, im Berufsleben keine Führungserfahrung gesammelt zu haben.