Am Adlerplatz rollen die Bagger und allerlei Baumaschinen. Das voraussichtliche Endergebnis dieser Maßnahme sorgt bei den Gemeinderatsmitgliedern nicht gerade für Einigkeit. Foto: Kleinberger Foto: Kleinberger

Räte streiten sich über Konzept / Entscheidung für Pflanzkübel auf August vertagt

Die Diskussionen über die Neugestaltung des Steinacher Adlerplatzes nehmen kein Ende. In der Gemeinderatssitzung am Montagabend sollte es eigentlich lediglich um Pflanzkübel gehen – und dann wurde es grundsätzlich.

Steinach. Zunächst stellte Bürgermeister Frank Edelmann die zur Auswahl stehenden Varianten für das am Platz geplante mobile Grün vor. Eine Kombination aus sieben rechteckigen und acht quadratischen Gefäßen entlang des Platzes soll für Begrünung sorgen, aber auch als Abgrenzung zu den Parkplätzen dienen (siehe Infokasten). Neben verschiedenen eckigen Ausführungen hatte das Planungsbüro zwar auch eine runde Variante vorgeschlagen, diese kommentierte Edelmann jedoch von vornherein als "fast hässlich", sie wurde verworfen.

Eingangs der Diskussion stellte Katharina Schwendemann erneut klar, dass sie gegen den Einsatz mobilen Grüns sei und sich bei der Abstimmung daher enthalten werde. Zu einer solchen kam es dann jedoch erst gar nicht – denn schnell wurde klar, dass den Räten die vorgestellten Alternativen nicht variantenreich genug waren. Die beiden Förster Erich Maier (CDU) und Günther Schmidt (FW) waren dafür, auch noch eine Holzvariante in Betracht zu ziehen. Während Maier meinte, ihm als Förster stünde das Material näher, gefiel Schmidt die Farbvariante nicht. Wie Kämmerin Petra Meister informierte, handelt es sich bei dem Farbton um "Ton". Edelmann wies darauf hin, dass die vorgeschlagenen Betonvarianten zwar weniger hübsch seien, dafür aber besser transportiert werden könnten.

Letztendlich wurde geklärt, ob der Gemeinderat bei der nächsten Sitzung Ende August, die in die Sommerpause fällt, überhaupt beschlussfähig sein wird. Da dies voraussichtlich der Fall ist, wurde die Entscheidung vertagt, bis dahin sollen noch einmal mehr Varianten vorgestellt werden.

Trotzdem war die Diskussion noch nicht beendet. Margarete Kopf (FW) nahm die Kübel-Diskussion zum Anlass, noch einmal auf Grundsätzliches einzugehen. Zunächst bat sie um eine Visualisierung der Planung, da sie sich nicht vorstellen könne, wie der begrünte Platz am Ende überhaupt aussehen soll.

"Stolperfalle" am Parkplatz

Dann kritisierte sie den Absatz zur Volksbank hin als "Stolperfalle", er falle im "Einheitsgrau" des Platzes einfach nicht auf. Schwendemann meldete sich noch einmal zu Wort und betonte, dass jetzt erst auffalle, wie grau der Platz am Ende werde. Edelmann verwies auf die mehrheitlich getroffenen Entscheidungen.

"Ich habe mir das alles anders vorgestellt", sagte Kopf. Die jetzige Umsetzung habe nichts mit dem Konzept zu tun, das damals mit den Bürgern erarbeitet wurde. Diese Aussage brachte Hans-Jörg Gstädtner (CDU) dann endgültig auf die Palme. Die ständigen Wiederholungen dieser Kritikpunkte könne er nicht mehr hören. Dem Ausbruch folgte ein kurzes, aber hitziges Wortgefecht zwischen den beiden Ratsmitgliedern.

INFO

Mobiles Grün

Am Adlerplatz soll mobiles Grün zum Einsatz kommen, um den Platz zu strukturieren. In der Gemeinderatssitzung wurde erläutert, dass die Planung insgesamt 15 eckige Pflanzkübel zu Gesamtkosten von rund 15 000 Euro vorsieht. Auf Nachfrage von Katharina Schwendemann (JL) erläuterte Bürgermeister Frank Edelmann, dass keine Bäume in die Kübel gepflanzt werden, weil diese aufgrund ihrer Höhe die Sicht behindern.