Wassermeister Michael Ruf (Dritter von links), Bürgermeister Thomas Schäfer (rechts), Gemeinderäte, Vertreter des Landratsamtes, Planer und Vertreter der Baufirma durchtrennen das Band zum Abgang in den Sammelschacht. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Neue Sammelschächte für Quellen im Litschental

Seelbach (bau). Die Quellen im Litschental haben zwei neue Sammelschächte erhalten. Am Donnerstag stellten Vertreter der Seelbacher Verwaltung, des Landratsamts, Architekt und Baufirma die Arbeit im Wert von 267 000 Euro vor.

"Die Quellen im Litschental sind neben denen im Wolfersbachtal ein sehr wichtiger Bestandteil der Seelbacher Wasserversorgung", erklärte Bürgermeister Thomas Schäfer an einem der Sammelschächte den Gästen und Vertretern des Gemeinderats. Die Aufsichtsbehörde des Landratsamts habe vor drei Jahren festgestellt, das die Quellsammelschächte im Litschental den gestiegenen Anforderungen nicht mehr genügen würden. Deshalb habe man damals die Neufassung zweier Quellen und den Bau zweier neuer Sammelschächte beschlossen.

Die neuen Schächte aus Stahlbeton wurden so gebaut, dass ein ebenerdiger Zugang möglich ist. Der frühere Einstieg in einen Schacht mittels Leitern mitsamt der damit verbundenen Unfallgefahr entfällt somit.

Da das Quellgebiet relativ unzugänglich ist, musste ein Forstweg angelegt werden. "Die Bauarbeiten stellten hohe Anforderungen an Planung, Bauleitung und insbesondere an die ausführende Firma", so Schäfer. Der Bürgermeister und Planer Philipp Sackmann von der Firma Zink-Ingenieure lobten Baggerführer Richard Ohnemus. Der hatte das schwere Gerät zu bedienen, ohne das die vorhandenen Quellaustritte und die Schüttung verändert werden durften. Sackmann ergänzte, dass das Schürfen von Wasser eine der interessantesten Tätigkeiten eines Ingenieurs wäre.

Die Bedeutung der Quellen verdeutlichte der Bürgermeister mit diesen Zahlen: Der jährliche Wasserverbrauch der Gemeinde beträgt 210 000 bis 220 000 Kubikmeter, was pro Person etwa 42 bis 44 Kubikmeter entspreche. Bei diesem Schnitt sei der Wasserverbrauch des Gewerbes mit eingeschlossen. Der Spitzenbedarf alleine am Mittwoch dieser Woche lag bei 1200 Kubikmetern Wasser. Im Winter liege der Bedarf bei 600 bis 700 Kubikmetern pro Tag. Die Quellschüttung liege derzeit mit 1800 Litern auf dem Niveau des heißen Sommers 2003. "Wir stellen die Versorgung für Haushalte, Gewerbe, Landwirtschaft und Familienbad mit bestem Wasser auf ein sicheres Fundament", so Schäfer.

Die Quellen aus dem Litschental bedienen den Hochbehälter am Tretenhof, liegen also über dem Niveau dort, da der Hochbehälter mittels Gefälle befüllt wird. Überschüssiges Wasser aus dem Litschental wird an den Quellen in die Natur zurückgeführt.