Christian Sade, hier bei einer Probe mit seinen Musikern, hat sich das Konzept des "Blasicals", eine Mischung aus Blasmusik und szenischem Spiel, vor zehn Jahren ausgedacht. Foto: Baublies

Musikverein Seelbach bereitet sich auf "Blasical" vor / Es geht um Außerirdische

Die Tradition des "Blasicals" lebt am Samstag, 11. März, im Seelbacher Bürgerhaus wieder auf. Besucher können sich auf eine Mischung aus Musikdarbietungen und szenischem Spiel freuen.

Seelbach. "Blasical" ist ein Kunstwort, das zur Premiere der Veranstaltung 2007 aus den Begriffen Blasmusik und Musical gemixt wurde. Christian Sade, Dirigent der Seelbacher Musiker und Schöpfer der Blasicals, erklärt, dass das Frühjahrskonzert 2017 an das erste Blasical von 2007 anknüpfen werde. Das hieß "Raumschiff Schutterprise". Zum Inhalt verrät der Dirigent nur so viel: Zehn Jahre nach der Ouvertüre würden Außerirdische zurückkehren und auf der Welt vieles im Argen vorfinden.

Darsteller der Theaterszenen sind Verena Brüstle, Wim Cannie und Marco Jörger. Sie erzählen eine Geschichte rund um eine spannende Reise in die Musik der Neuzeit.

Die Bandbreite der Darbietungen ist enorm. "The Imperial March" stammt aus der "Star-Wars-Saga" und "The Earl of Oxford March" gehört zur Epoche der Renaissance. Genauer aus England, Mitte der 1580er-Jahre. Da war ein gewisser William Shakespeare einer Legende zufolge gerade wegen Wilddiebstahl in Ungnade gefallen.

Zeitgenössische Stücke wie Herbie Hancocks "Cantaloop" oder "Die Krone der Schöpfung" von Udo Jürgens ergänzen das Konzertprogramm. Aus den 1930er-Jahren stammen Swing-Einlagen von Benny Goodman. Spannend dürfte sein, wie sich der "Kaiserwalzer" des jüngeren Johann Strauß oder Maurice Ravels "Pavane" mit Stücken von Sergej Prokofjew und Paul Dukas, einem Mitbegründer der Atonalität, ergänzen. Die "Nocturne" von Felix Mendelssohn-Bartholdy stammt aus der Romantik. Vom Barock abgesehen, sind alle Epochen seit der Renaissance, dem Beginn der modernen europäischen Musik, in dem Konzert vertreten. Neben den Theatereinlagen und den Auftritten des Orchesters verspricht Sade viele musikalische Soloeinlagen.

Will er mit dem Titel "Jenseits von Gut und Böse" provozieren? Der Schalk blitzt da aus den Augen Sades: Man präsentiere etwas aus der Science-Fiction und etwas über "die Rettung des Planeten". Dann zählt er noch "Entmenschlichung" und "Ökologie" als Themen auf. Es steht zu vermuten, dass die Außerirdischen gegen diese Verfehlungen antreten. Und vielleicht ist der Zustand des Planeten ja bereits "Jenseits von Gut und Böse" – wenn man es aus dem All betrachtet?

Das Blasical, das am Samstag, 11. März, von 20 Uhr an im Bürgerhaus steigt, verspricht also Unterhaltung jenseits dessen, was man von einem herkömmlichen Frühlingskonzert gewohnt ist.