In der Seelbacher Hauptstaße gilt Tempo 50 – daran wird sich auch nichts ändern. Foto: Baublies

Gremium beschäftigt sich mit Lärmaktionsplan

Die Landesstraße 102 – in Seelbach die Hauptstraße und Tretenhofstraße – verbindet das Schuttertal als Hauptverkehrsader mit Lahr. Nun hat der Seelbacher Gemeinderat einstimmig die Aufstellung eines Lärmaktionsplans innerorts beschlossen.

Seelbach. Den Entwurf hatte der Rat bereits im Frühjahr beraten. Nach der Offenlage und der Anhörung der sogenannten Träger der öffentlichen Belange hat Planer Attila Villanyi die eingegangenen Anregungen in der jüngsten Ratssitzung genauer vorgestellt. Grundsätzlich sei die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 oder 40 Stundenkilometern innerorts, um Geräuschimmissionen zu senken, nicht mehr Teil der weiteren Planung. Laut der Vorlage würde diese Maßnahme die Zahl der betroffenen Anlieger kaum reduzieren. Andererseits wären aber von einer Temporeduzierung alle Pendler des geografischen Schuttertals betroffen – dieser Nachteil überwiegt.

Zwischen den Einmündungen der Geroldseckerstraße und Luisenstraße besteht aufgrund des Status als Luftkurort bereits eine Tempo-30-Zone. Der Vorschlag lautet, dass an dieser Geschwindigkeitsbeschränkungen nichts geändert werden sollte. Ein neuer, den Verkehrslärm verringernder Fahrbahnbelag wäre im Zug einer generellen Sanierung allerdings sinnvoll. Die erhoffte Reduzierung um drei Dezibel sei, laut der Vorlage, deutlich wahrnehmbar. Da die Verkehrskontrollen ergeben hätten, dass die Geschwindigkeit im statistischen Mittel in der Regel eingehalten wird, sollte es bei der bisher praktizierten mobilen Überwachung bleiben, hieß es in der Sitzung. Stationäre Geräte wie an der B 415 in Lahr seien nicht notwendig.

Die Gemeinde Schuttertal hat in ihrer Reaktion auf den Entwurf des Seelbacher Lärmaktionsplans die große Bedeutung der Straße für die Erschließung der eigenen Gemeinde festgestellt. Da eine weitere Geschwindigkeitsbeschränkung nicht mehr verfolgt wird, gab es keine Einwände.

Der Rat stimmte generell zu, waren sich doch die Fraktionen einig, dass zusätzliche Geschwindigkeitsbegrenzungen zu weit gehen würden. Martina Schweiß (SPD) erklärte, dass man beim Verkehr generell umdenken müsse. Die Vermeidung von Verkehrslärm sei durch eine bessere Anbindung an den ÖPNV möglich. Dazu sei der Ausbau der Radwege sinnvoll. Die Tempo-40-Zonen in Kuhbach und Reichenbach hätten eher zu mehr Unsicherheiten geführt. Viele Fahrer wären irritiert und würden daher dort wohl nur mit Tempo 30 fahren.

Albert Himmelsbach (FBL) ergänzte, dass man den Flüsterasphalt bejahe, eine Geschwindigkeitsbegrenzung aber nur da einrichten sollte, wo es wirklich notwendig sei.