Zahlreiche Besucher gingen gestern beim Katharinenmarkt auf Schnäppchenjagd. Foto: Baublies

Katharinenmarkt: 250 Händler bieten Warenvielfalt / Polizei spricht von "ruhiger Sicherheitslage"

Auch am dritten Tag des Katharinenmarkts ist das Treiben in der Seelbacher City mehr als rege gewesen. Geboten, gewühlt, gefeilscht und gekauft wurde gestern nach dem Motto: Unmögliches liefern wir morgen.

Seelbach. Die eierlegende Wollmilchsau gab es an den rund 250 Marktständen nicht, so viel vorneweg. Wer aber zum Beispiel die gesammelten Werke einer amerikanische Fantasyautorin erstehen wollte, bitte sehr. Diese Lektüre fand sich beim Bücherflohmarkt am Hintereingang des Rathauses, an dem die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Gemeindebücherei jedes Jahr ihren Etat aufbessern. Der Karton mit den Fantasywerken dürfte zehn Kilogramm gewogen haben – also keine leichte Lektüre, wenn man so will. Ein Passant wehrte das Schnäppchen aber kategorisch ab: "Eher kauft der Papst ein Doppelbett."

Am Eingang der Marktstraße wäre um die Mittagszeit jeder Einzelhändler bei diesem Anblick erfreut gewesen: Ein Wühltisch, an dem Einkäuferinnen sich drängten, um sich die interessantesten Stücke zu sichern. "Alles für drei Euro", feuerte der Händler, der Sprache nach kein Einheimischer, die Frauen an. "Denkt an die Weihnachtsgeschenke." Rabatt gefällig? "Das elfte Tuch gibt es gratis."

An der nächsten Ecke, Eingang Litschentalstraße, pries einer der fliegenden Händler "die besten Küchenhobel" an. Die Zwiebelringe würden damit besonders fein gelingen. Der Clou sei die versenkbare Schneide, was die Hände beim Abwasch verschonen würde. Eine Passantin zuckt die Achseln auf die Frage, was es hier nicht geben würde. Immerhin, Bikinis oder Strandkleider hatte der "Kätterlesmarkt" nicht zu bieten. Aber sonst fast alles. Wer zum Beispiel Wischtücher aus Bambus-Kristall erstehen wollte, war wiederum in der Marktstraße erfolgreich. Und eine ganze Herde rosa Pudel, Dekoration für die Anrichte, gab es in der Schutterstraße. Die Pudel konnten mit dem Kopf wackeln und quietschen. Wer also brauchte da ein Schwein, das Schnitzel, Wolle, Milch, Federn und Eier liefert?

Polizei spricht sieben Platzverweise aus

Bereits am Sonntagnachmittag hat indes die Gemeindeverwaltung mit dem Polizeirevier Lahr eine erfreuliche Zwischenbilanz des Katharinenmarkts gezogen. Nach dem historischen Auftakt und der feierlichen Vorstellung der diesjährigen "Katharina", Felicitas Fehrenbach, habe an den Ständen und in den Lauben Hochbetrieb geherrscht. Bis tief in die Nacht wurde gefeiert. "Die Sicherheitslage war für eine Veranstaltung dieser Größe ruhig. Natürlich hatten wir Einsätze, aber insgesamt können wir eine gute Bilanz ziehen. Die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Security und Gemeinde lief reibungslos", so Felix Neulinger, Leiter des Polizeireviers Lahr, der den Einsatz vor Ort leitete, und Pascal Weber vom Marktamt der Gemeinde in einer ersten Einschätzung.

Insgesamt gab es zwei leichte Körperverletzungen, zwei Fälle von Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, zwei Sachbeschädigungen, sieben Platzverweise gegen aggressive Marktbesucher, Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz sowie zwei stark alkoholisierte Jugendliche, die in Gewahrsam der Polizei genommen werden mussten. Das Polizeirevier Lahr war mit rund 15 Beamten in Seelbach, dazu kamen neun Mitarbeiter der Security-Firma "Bohn".

Bereits am Sonntag hatten sich die Marktstände großer Beliebtheit erfreut. Die Parklage war angespannt, die kostenlosen Shuttlebusse von und nach Lahr, die in diesem Jahr zum zweiten Mal verkehrten, konnten die Situation leicht verbessern. Genaue Zahlen zur Busnutzung sowie die Gesamtbilanz sollen Ende der Woche vorliegen.