Das Bahnhöfle soll künftig an ein Dienstleistungsunternehmen vermietet werden. Foto: Baublies

Dienstleistungsunternehmen soll in Bahnhöfle einziehen / Mieteinnahmen deutlich steigern

Das ehemalige Bahnhöfle in Seelbach soll künftig gewerblich genutzt werden. Dies hat der Gemeinderat bei seiner Sitzung am Montag einstimmig beschlossen. Mit dieser Maßnahme möchte das Rathaus die Mieteinnahmen deutlich steigern.

Seelbach. Seit der Sanierung des Bahnhöfle wurde das Gebäude vor allem kulturell genutzt. Im Moment finden dort noch Ausstellungen, Kurse der Volkshochschule und, seit Februar, Proben der Flüchtlingsband "The Worlderes" unter der Leitung von Herbie Wickersheim statt. Die ehemalige Halle wird als Lager von verschiedenen Vereinen genutzt.

Die Einnahmen durch Miete hielten sich in den vergangenen Jahren in Grenzen. So nahm die Gemeinde durch Ausstellungen 2014 130 Euro, im Jahr 2015 280 Euro, im vergangenen Jahr 350 Euro und im laufenden Jahr bislang 90 Euro ein. Bürgermeister Thomas Schäfer möchte das Gebäude dauerhaft mit Leben füllen, nachdem die Überlegung, die Gemeindebücherei dorthin zu verlegen, verworfen wurde. Nun schlägt das Rathaus eine gewerbliche Nutzung als Büroräume für ein Dienstleistungsunternehmen vor. Der Mietpreis für die insgesamt 157 Quadratmeter sollen demnach nach und nach steigen, angefangen bei 3,15 Euro pro Quadratmeter. Bis ins Jahr 2022 steigt der Preis auf 5,40 Euro für die acht Räume. So könnte die Gemeinde jährlich Einnahmen von rund 5900 Euro (2018) bis rund 10 170 Euro (2022) generieren.

Seitdem das Vorhaben öffentlich ist, hätten schon einige Interessenten die Gemeinde kontaktiert, sagte Schäfer bei der Sitzung. Die Fraktionen begrüßten den Schritt. Alfred Himmelsbach (CDU) lobte die Staffelmiete als fair. "So schön das Bahnhöfle ist: Es hat uns schon viel Geld gekostet. Wenn wir nun einen passenden Mieter finden, dann hat es sich nachträglich doch noch rentiert."

Wolfgang Himmelsbach (SPD) stimmte dem zu, erinnerte jedoch daran, dass mit einem Unternehmen auch viel Kundenverkehr einher gehen könnte und dass etwaige bauliche Veränderungen nicht ohne das Einverständnis der Gemeinde vorgenommen werden dürfen. Albert Himmelsbach (FBL) ergänzte, dass die Qualität der Interessenten sehr genau geprüft und den Ausschlag geben sollte. Er könne sich vorstellen, dass bei einem Unternehmen, dass es ernst meint, kleine bauliche Veränderungen nötig sein werden.

Bürgermeister Schäfer bezweifelte, dass bei der Größe des Bahnhöfles ein Unternehmen mit einem sehr hohen Kundenverkehr dort einziehen werde. "Warten wir die Bewerbungen ab. Das Konzept muss passen und uns überzeugen." Detailfragen wie Parkplätze müssten dann diskutiert werden. Der Beschlussvorlage stimmten alle Ratsmitglieder einstimmig zu.

Bewerbungen nimmt die Gemeinde bis zum 20. Oktober entgegen.

INFO

Hintergrund

Die Gemeinde Seelbach hat im Jahr 1998 das Anwesen Eisenbahnstraße 4 zusammen mit der öffentlichen Straßen- und Parkfläche von der SWEG erworben. Das Areal "Bahnhöfle" wurde 2001/2002 für Gemeinschaftszwecke umgestaltet und saniert. Hierfür wurden Mittel aus dem Ausgleichstock und dem ELR gewährt. Die Zweckbindung nach dem ELR endet am 30. Oktober 2017, sodass bei einer anderweitigen Nutzung keine Rückzahlungsverpflichtung für die Zuwendung aus dem Ausgleichstock besteht.