Burgvogt Otto Himmelsbach beim Ritterschlag während einer Veranstaltung für das Ferienprogramm. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Otto Himmelsbach und Josef Ringwald halten als Burgvögte die Geroldseck in Schuss

Von Endrik Baublies

Seelbach. Die Geroldseck auf dem Schönberg ist ein beliebtes Ausflugsziel – nicht nur bei den Feriengästen. Otto Himmelsbach aus Schuttertal und Josef Ringwald aus Biberach sorgen als Burgvögte – neben vielen anderen Aufgaben – auch für eine gepflegte Anlage.

20 Kinder aus dem gesamten Schuttertal waren am Dienstagmittag zu Besuch auf der Burg. Der Ausflug ist Teil des Ferienprogramms beider Gemeinden. Daher hatte Burgvogt Otto Himmelsbach sein historisches Kostüm an. Mit Unterstützung von Ehefrau Gisela und des Seelbacher Künstlers Wim Cannie schlug der Vogt alle Feriengäste zum Ritter oder zum Burgfräulein.

An der Ecke, die den Stock, das Gefängnis beherbergte, hatte zuvor das Leben getobt. Denn die künftigen Ritter und Burgfräuleins mussten ihre Waffen zuerst einmal erproben. Von Josef Ringwald fehlte dabei jede Spur. Er war nicht kostümiert unterwegs, sondern sammelte stattdessen Abfall ein. Die Gäste halten sich in der Regel an die Ordnung und lassen wenig liegen. Aber die Müllkörbe müssen geleert werden.

Da mehr Gäste kommen, haben die beiden Vögte, die seit sieben Jahren im Ehrenamt sind, entsprechend mehr zu tun. Ringwald zeigte auf den Rasen rund um den Felsen, auf dem einer der beiden Wohntürme in den Himmel ragt. "Hier müsste dringend gemäht werden." Das für Ausflügler derzeit schlechte Regenwetter tut dem Rasen gut, der sprießt und wächst in Rekordtempo. Das war den Kindern herzlich egal. Auch mit denen haben Himmelsbach und Ringwald in den Ferien alle Hände voll zu tun.

Am Dienstag waren Kinder aus dem Schuttertal zu Besuch, davor stand die Burg samt Vögten auf dem Ferienprogramm der Gemeinde Biberach. Auch Nordracher Kinder werden noch kommen.

"Es gibt im Sommer grundsätzlich mehr zu tun", erklärte Ringwald am Lagerfeuer. Denn nicht zu vergessen ist das Burgfest in zwei Wochen. Dann kommen, wie auch in den vergangenen Jahren, sicher mehr als 2000 Gäste auf die Burg, um das Spektakel zu erleben, das der Verein zur Erhaltung der Ruine jedes Jahr am Ende des Sommers steigen lässt. Reguläre Gäste buchen ebenfalls vermehrt Führungen auf der Burg.

Den Besuch der Kinder aus dem Schuttertal hatten beide Vögte sowie Gisela Himmelsbach, Wim Cannie und Sigrid Schäfer, die Frau des Seelbacher Bürgermeisters Thomas Schäfer, vorbereitet. Sigrid Schäfer hatte Geschichten rund um die Burg erzählt, etwa die Fehde der Burgen Lützelhard und Geroldseck. Dazu gab es eine Schatzsuche auf dem Weg zur Ruine über den Burgpfad, der bei "Becks Vesperstube" beginnt.

Zuletzt hatten die Kinder auf der Burg eine Bildersuche veranstaltet. Dann folgten die Waffengänge mit Ritterschlag für alle. Da das ein ausgefüllter Nachmittag war, sind nicht nur die Ritter und Burgfräuleins über das abschließende Lagerfeuer mit Stockbrot sehr dankbar gewesen.

Je nachdem, wer die Führung besucht, bereiten sich die Vögte anders vor. Bei Kindern steht das Spiel im Vordergrund, aber die Geschichte der Burg wird ebenfalls nicht vergessen. Bei Erwachsenen dürfen es auch Zahlen, Daten und Fakten sein.