Bei der Geburtstagsfeier der Schnaighexen war nicht nur im Bürgerhaus der Andrang groß. Foto: Baubllies

Jubiläum: Wittelbacher Schnaig-Hexen feiern 33-jähriges Bestehen / Super Stimmung im Bürgerhaus

Die Jubiläumsfeier der Wittelbacher Schnaig-Hexen ist rundum gelungen. Deutlich mehr als die anvisierten 1500 Besucher sind zum 33. Geburtstag der Narrenzunft gekommen.

Seelbach. Trotz bitterer Kälte steppte in der Nacht auf Sonntag im und beim Bürgerhaus der Bär. Nach 22 Uhr – draußen fiel das Thermometer stetig gegen zehn Grad unter Null – war das Narrendorf mehr als belebt. Viele der Besucher gingen trotz Kälte ins Freie, um der Enge im Bürgerhaus, dem Bierkeller und den beiden Diskozelten für einen Moment zu entkommen. Andere steuerten schnurstracks das Gewühle an.

Fantasie war angesagt. Wenn man den vielen Masken vertrauen darf, dann geht ein Trend der Fasentskampagne 2017 in Richtung Einhorn. Es waren allerdings fast ausschließlich Frauen, die stolz ihre Stirn derart verziert hatte. Beim sogenannten starken Geschlecht war die Fantasie mitunter etwas weniger ausgeprägt. Zur Not tut’s ein Nachthemd oder etwas Gestreiftes. Im schlimmsten Fall von Modeunfall waren das die, die bereits im Jahr 1970 en vogue waren.

Im Bierkeller und in den Festzelten war Party angesagt. Bei Zelten ist die Metapher auch erlaubt, dass die Stoffwände – phontechnisch bedingt – gewackelt haben. Angesichts der Zahl der Besucher blieb dabei die ein oder andere Beule nicht aus.

Guggenmusiker heizen dem Publikum ein

Im Bürgerhaus sorgten die zahlreichen Guggenmusiker für närrische Unterhaltung besonderer Art. Allem Getöse zum Trotz: Die stabilen Holzpfeiler haben den Andrang und dem Krawall tapfer standgehalten.

Auf der Bühne haben Manuela Willmann und Elke Baumann die verschiedenen Auftritte angesagt. Dem schrillen Damenballett der Eulenzunft wurde selbstverständlich eine Zugabe abverlangt. Behaarte Männerbeine in groben Netztrümpfen haben etwas für sich, von den grellen und schrillen Perücken einmal ganz zu schweigen. Grell und Schrill waren da auch die Guggenmusiker aus Oberrimsingen, trotz schwarzer Kleidung, Sonnenbrillen und schwarzen Hüten. Kein Schelm, wer da denkt, die rund 50 Musiker wären "im Auftrag des Herrn unterwegs" gewesen. Nur bei "Hey Jude", einem Beatles-Klassiker, hielten sich die Musiker weitgehend an die Melodie. Da jauchzte alles in der Halle begeistert mit.

Elke Baumann war kurz danach, der Abend hatte gerade Halbzeit allerdings ohne Pause, mehr als zufrieden: "Super", sagte sie schlicht. Die Hexe von der Wittelbacher Zunft muss es wissen. Sie ist heute die einzige Hexe im Häs, die noch aus der Gründerzeit stammt. "Das habe ich in den 33 Jahren noch nicht erlebt."