Jeden Samstag lockt der Bauernmarkt auf den Klosterplatz. Einzige Ausnahme: der Samstag vor dem Katharinenmarkt. Foto: Baublies

Geburtstag: Seit 20 Jahren lädt der Bauernmarkt im Schuttertal auch zum Plaudern und Verweilen ein

Von Endrik Baublies

Der Bauernmarkt wird am Samstag, 28. Mai, 20 Jahre alt. Die Idee zu dem Markt, der sich als ein Angebot für das gesamte Schuttertal lohnt, ist noch etwas älter. Was die samstägliche Veranstaltung so besonders macht, wird bei einem Besuch deutlich.

Seelbach. Morgens gegen 7 Uhr stehen schon zwei Stände auf dem Klosterplatz. Andere Marktbeschicker kommen gerade an. Allmählich wird es geschäftig. Da die meisten der Händler von Anfang an dabei sind, ist der morgendliche Aufbau längst Routine. Jeder hat seinen Platz.

Für Klara Vögele und Monika Mayer ist dieser Samstag etwas Besonderes. "Wir waren heute um sechs die Ersten", berichtet Mayer, während sie kritisch die letzten Arrangements prüft. Die beiden Frauen bieten neben selbst gefertigten Dekoartikeln auch Nudeln aus eigener Produktion sowie Blumen und Eier an.

Der zweite Stand, der bereits steht, ist der der Familie Futterer, die für den Markt vom Kaiserstuhl nach Seelbach fährt. Gegen 7.30 Uhr stehen die meisten der insgesamt zehn Stände, die immer auf dem Klosterplatz zu finden sind. In der Mitte des Markts, am Brunnen, bauen Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt gerade einen elften Stand auf, an dem sie Kaffee und Kuchen anbieten wollen.

Kurz vor 8 Uhr ist alles fertig. Da sind auch schon die ersten Kunden auf dem Klosterplatz unterwegs. Birgit Futterer kommt zum Stand von Klara Vögele und Monika Mayer und ordert einen Kaffee. An diesem Morgen ist das Wetter gut – die ersten Sonnenstrahlen wärmen den Platz.

Idee zum Markt ist unter Walter Dilger entstanden

Am "Stammtisch", wie der Stehtisch unmittelbar neben dem Rathaus genannt wird, trinken die ersten Stammgäste Kaffee. Es sind immer dieselben Kunden, die sich dort vor oder nach den Einkäufen treffen. Gegen 9 Uhr ist fast immer Gerd Haarmann mit seiner Frau Uschi da. Haarmann ist Schriftführer des Vereins, der den Markt vor mehr als 20 Jahren ins Leben gerufen hat. Kurz darauf taucht auch Franz Griesbaum auf, Vorsitzender des Marktvereins und Ortsvorsteher von Wittelbach. Marktmeister Alfons Beck kommt zu einem kurzen Plausch aus seinem Holzwagen.

Wie die Idee zum Markt entstanden ist? Griesbaum berichtet, die Idee sei schon unter Bürgermeister Walter Dilger (von 1977 bis 1993 im Amt) aufgekommen. Dessen Nachfolger im Seelbacher Rathaus, Klaus Muttach, der heute Oberbürgermeister der Stadt Achern ist, hatte 2001 in einem Gespräch mit der "Lahrer Zeitung" erzählt, dass die Verwaltung ihren Teil zur Entstehung des Markts beigetragen hätte. Schon damals betonte Muttach, dass sich durch den samstäglichen Markt der Ortskern Seelbachs merklich mit Leben fülle.

Der Verein, der den Markt trägt, wurde laut Urkunde im April 1996 aus der Taufe gehoben. Der erste Markttag war der 1. Juni desselben Jahres. Das Wetter sei gut, der Besuch rege und der Fassanstich ebenfalls gelungen gewesen. Dass Besucher wie Beschicker stolz auf den Bauernmarkt sind, erklärt Griesbaum auch so: Der Markt findet das ganze Jahr über statt. Einzige Ausnahme: der Samstag vor dem Katharinenmarkt. Aber rund um diese Veranstaltung ticken die Uhren in Seelbach bekanntlich ohnehin anders.

INFO

Programm

> Wenn der Bauernmarkt im Schuttertal am Samstag, 28. Mai, auf dem Seelbacher Klosterplatz seinen 20. Geburtstag feiert, wird von 8 bis 15 Uhr ein buntes Programm geboten. Die Bulldogfreunde stellen historische Fahrzeuge aus. Für Kinder gibt es einen Streichelzoo mit Ziegen, Kinderschminken und die Möglichkeit, selbst Waffeln zu backen. Angeboten werden außerdem Holzarbeiten und Strohschuhflechten. Ein Korbmacher, ein Töpfer, ein Steinmetz und ein Scherenschleifer sind an diesem Tag ebenfalls auf dem Klosterplatz zu finden. Bauernmalerei, Gemüseschnitzen und Honigschleudern werden vorgestellt. Die Geroldsecker Musikanten und das Jugendorchester des Musikvereins Seelbach sollen die Besucher unterhalten.