Kein Stück gleicht dem anderen, das Hachs Werkstatt verlässt. Foto: Hach Foto: Lahrer Zeitung

Ausstellung: Georg Hach stellt auf traditionelle Weise Keramiken her / Nun lädt er in seine Werkstatt ein

Seelbach (red/sl). Die Töpferei Georg Hach in der Litschentalstraße 26 veranstaltet wieder eine Ausstellung. Gezeigt werden ab dem morgigen Freitag Schmuck von der aus Seelbach stammenden Stefanie Krämer und neue Keramiken von Werkstattinhaber Georg Hach.

Hach töpfert nun seit 30 Jahren. 1996 ist er mit dem Staatspreis "Gestaltung Kunst Handwerk Baden-Württemberg" ausgezeichnet worden, der alle zwei Jahre herausragenden Kunsthandwerkern verliehen wird.

Seine Arbeiten brennt er seit mehr als 25 Jahren in einem großen, begehbaren, mit Holz beheizten Zwei-Kammer-Brennofen nach ostasiatischem Vorbild. Öfen dieser Bauweise, die oft auch noch größer und mit mehr Kammern ausgestattet waren, haben vor 2000 Jahren zur Entwicklung von Porzellan geführt. "In diesen Öfen werden hohe Endtemperaturen erreicht, die die Herstellung von Porzellan überhaupt erst möglich machen", so Hach. Die hohen Endtemperaturen würden die aufgewirbelte Asche zum Schmelzen bringen und so einzigartige Oberflächen erzeugen; dadurch sei kein Stück wie das andere. Der Seelbacher brennt auf diese Weise Gefäße für den täglichen Gebrauch sowie Kunstobjekte freier Gestaltung.

"Es ist ein gnadenloser Moment", schildert Hach die Gemütslage, die sich zweimal im Jahr bei ihm einstellt: Der Moment, in dem er den großen Brennofen öffnet, bringt ans Tageslicht, ob er die nötige Sorgfalt aufgebracht hat. Jetzt erfährt er, ob seine Arbeit von vier bis viereinhalb Monaten erfolgreich oder aber teilweise – im schlimmsten Fall sogar ganz – vergebens war.

Das Töpfern an der Scheibe sei die eine Seite seiner Tätigkeit. "Da sieht der Töpfer, was er macht", so Hach. Gut vier Monate sitzt er an der Töpferscheibe, dann hat er die Menge zusammen, die er braucht, um die beiden Kammern des selbst gebauten Brennofens im Nebengebäude seiner Töpferei in der "Unteren Mühle", unweit der Glatzenmühle und des Schlosses Dautenstein, zu füllen.

"Der Ofen muss voll sein, das Feuer braucht Widerstand, damit die Flammen nicht direkt zum Abzug gehen, die Hitze vielmehr im Ofen bleibt", erklärt er. Ein Brand in diesem Ofen dauert drei Tage; in dieser Zeit wird der Ofen Tag und Nacht ununterbrochen geheizt. Durch den Aschenanflug und die variierende Atmosphäre im Ofen kann die Keramik schöne Färbungen und ihr charakteristisches Aussehen bekommen.

Die Besucher seiner Ausstellung können nun sehen, was auf diese Weise entstanden ist. Die Schau wird am morgigen Freitag um 19.30 Uhr eröffnet.

Die weiteren Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag, 29. und 30. Oktober, sowie Dienstag, Samstag und Sonntag, 1., 5. und 6. November, jeweils von 11 bis 18 Uhr.