Familienbad lädt zum Schwimmen ein / Stadt Seelbach zufrieden mit den Besucherzahlen
Welche Alternativen gibt es, wenn das Schwimmbad zu voll oder das Wetter zu schlecht ist? Eine kleine Umfrage unter den Gästen in Seelbach gibt darüber Auskunft.
Seelbach. Die Autos standen am vergangenen Sonntag dicht an dicht. Das Grün der Wiese am Sportplatz war übersät mit Fahrzeugen. Das Signal war also eindeutig: Ein ähnliches Bild bot sich nämlich im Bad. Die Schattenplätze gerade im oberen Bereich am Kleinkinderbecken waren am Mittag bei Temperaturen um die 30 Grad restlos belegt.
Wer am Sonntag noch einen Platz für die Familie und für die Decke finden wollte, der musste mit der sengenden Sonne vorlieb nehmen. Gut beraten war, wer einen Sonnenschirm mitgebracht hatte. Es waren laut Gemeindeverwaltung etwa 2500 Gäste gekommen (siehe Info).
Am gestrigen Dienstag war der Besuch "nur" lebhaft. Melanie Fournier und Frank Braun stammen aus Seelbach. Sie haben Dauerkarten. Sie erinnern sich, sehr nett gesagt, dass am Sonntag "gegen 15 Uhr die Zahl der Besucher doch bemerkbar gewesen ist". Sie nutzen, wie andere heimischen Gäste, daher eher die Randzeiten am Morgen oder am Anfang und am Ende der Saison. Aus Sicht ihrer Kinder sei das Bad auch nicht mehr ohne Alternative. Die zwei Jungs würden sich auf dem Bolzplatz mit anderen treffen. "Ich würde am Sonntag nicht ins Bad gehen", sagt Vanessa Schmidt, die als Erzieherin im katholischen Kindergarten in Seelbach arbeitet. Besser sei ein Baggersee. "Ich bleibe Zuhause auf dem Balkon" ergänzt Waltraud Schäfer, ebenfalls hier zu Hause. Ein Baggersee sei ihr keine Alternative; dann doch lieber eine Runde mit dem Fahrrad drehen. Das würde bei jedem Wetter funktionieren.
"Wir haben einen Schlechtwetterplan." Die Karlsruherin Nadja Kölsch ist mit den eigenen Kindern, einer zweiten Familie und den Großeltern auf einem Bauernhof zu Besuch. Das Familienbad sei, "obwohl sehr schön", für sie nicht die erste Anlaufstelle. Beim Bauern locken das Heu und die Tiere. Michael Kronesser aus Dresden hat es da noch einfacher: "Meine Frau stammt aus Seelbach." Aber klar sei: "Schlechtes Wetter ist für Kinder immer schlecht."
Michele Salvatore, der den Kiosk betreibt, beschreibt den Besuch am Sonntag so: "Das bedeutet Stress für alle." Gut haben es da die Frühschwimmer. Etwa 15 Besitzer von Dauerkarten nutzen "jeden Tag und bei jedem Wetter", die Möglichkeit, vor dem Öffnen der Kasse ihre Runden zu drehen.
INFO
Ferien im Bad
Am vergangenen Sonntag waren rund 2500 Gäste im Seelbacher Familienbad. 60 bis 70 Prozent davon waren Feriengäste. Dafür sei, schreibt die Gemeinde, der Besuch an den Pfingstfeiertagen bei – für die Jahreszeit eher schlechtem Wetter – relativ bescheiden gewesen. Allerdings sind bisher bereits rund 2000 Dauerkarten verkauft worden. Ein Vergleich: Im Vorjahr sind es um diese Jahreszeit etwa 1900 Karten gewesen. Geöffnet ist das Bad am Strandbad 13 sind in der Saison ab Mitte Mai bis Mitte September täglich von 9 Uhr bis um 20 Uhr. Der Eintritt kostet 3,70 Euro für Erwachsene (ab 16 Jahren) und zwei Euro für Kinder.