Feuerwehr gut aufgestellt
Seelbach. Das Ehrenamt und das Engagement sind zwei Themen bei der Hauptversammlung der Feuerwehr der Gemeinde Seelbach im Bürgerhaus gewesen. Kommandant Bernd Wagner und Thomas Happersberger, Lahrer Kommandant und stellvertretender Kreisbrandmeister, wurden da deutlich.
Wagner wünschte sich "Achtung und Respekt" für die Kräfte, die "immerhin an 365 Tagen rund um die Uhr im Einsatz sind". Das Engagement bezeichnete Wagner als "ein ganz besonderes, ein schönes und ein wertvolles Ehrenamt".
Was aber ist, wenn Gaffer diese Arbeit mehr und mehr behindern? Wagner wies auf besonders krasse Fälle hin, wenn Fahrzeuge der eigenen Feuerwehr mit Blaulicht auf der Straße zum Schönberg überholt worden seien. Oder wenn – unerlaubt – Filme von Einsätzen im Netz verbreitet würden. Wie aber, das war rhetorisch gemeint, würde die Gesellschaft ohne dieses Ehrenamt funktionieren?
Happersberger ergänzte, dass diese gesellschaftliche Entwicklung – Menschen, die gaffen, filmen und nicht helfen würden – im Zeitalter von Smartphones nicht mehr aufzuhalten sei. Einerseits fehle da einfach die gute Kinderstube. Andererseits: "Das ist noch lange nicht der Untergang des Abendlands."
Viel bedenklicher wäre es, wenn sich nicht mehr genügend Menschen genau hier engagieren würden. Mit Blick in das vollbesetzte Bürgerhaus ergänzte der Lahrer Kommandant, dass "ich hier ohne Sorge in die Zukunft sehe". Die guten Rahmenbedingungen vonseiten der Politik wie auch der Gemeinde Seelbach seien gegeben.
Dass die Seelbacher Feuerwehr – mit den drei Abteilungen auf dem Schönberg, in Wittelbach und im Kernort – gut aufgestellt ist, zeigte der Rechenschaftsbericht des Schriftführers Herbert Himmelsbach auf. Zur Gesamtwehr gehören 154 Mitglieder, die Abteilung in Seelbach besteht aus 58 Einsatzkräften, die zwei anderen Abteilungen haben je 19 Männer und Frauen in Bereitschaft. Sicher erfreulich: "Die Jugendfeuerwehr zählt 22 Jungen und Mädchen." Es habe im Jahr 2016 bei den Nachwuchskräften fünf Neuzugänge gegeben, vier Mitglieder der Jugendabteilung seien in den aktiven Dienst gewechselt.
Die Statistik hat im Jahr 2016 fünf Kleinbrände, achtmal technische Hilfeleistung, neun Fehlalarme und zwei Überlandhilfen aufzuweisen. Unter "fünf sonstige Einsätze" zählen Sicherheitsdienste wie beim Sonnwendlauf oder dem Katharinenmarkt.
Die große Herbstübung in der Seelbacher Dorfmitte im Oktober forderte vonseiten der Feuerwehr mehr als 100 Einsatzkräfte. Hier ergänzte Ulrich Oschwald, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins, dass die Retter wertvolle Erkenntnisse gewonnen hätten. Das DRK war mit zwölf Einsatzkräften beteiligt. Oschwald lobte genau wie Happersberger die gute Zusammenarbeit insgesamt.
Bürgermeister Thomas Schäfer zeichnete "Leben, Mut und Risiko" der Kameraden aus. "Sie haben den Mut, ins Feuer zu gehen." Dazu würde eine gute Ausbildung gehören. Um das Risiko beim Leben retten so gering wie möglich zu halten, sei auch eine gute Ausrüstung notwendig. Hier würdigte Schäfer die gute Zusammenarbeit aller Abteilungen. Vonseiten der Verwaltung und des Gemeinderats sei es erwünscht, zielgerichtete Lösungen, die am Bedarf orientiert seien, zu finden.
INFO
Ehrungen
> 60 Jahre: Josef Eble
> 55 Jahre: Gottfried Schwab
> 25 Jahre: Klaus Dieter Brucker, Alexander Krämer und Ralf Kunzelmann
> Deutsches Feuerwehrkreuz in Bronze: Hermann Griesbaum und Albert Himmelsbach, die vergangenes Jahr beide als langjährige Kommandanten in Wittelbach und auf dem Schönberg verabschiedet wurden
