Lydia Wehrstein hat 20 Jahre den Tanzkreis der Gemeinde geleitet. Hinzu kommt ihr Engagement um das Kirchencafé. Foto: Baublies

Rosen für mehr als 20 Jahre Engagement in der evangelischen Gemeinde im Schuttertal

Lydia Wehrstein hat 20 Jahre den Tanzkreis der evangelischen Gemeinde im Schuttertal geleitet. Beim Gottesdienst am gestrigen Sonntag übergab Pfarrerin Anke Doleschal Wehrstein Rosen als Dankeschön. Ihr Engagement reicht aber weiter zurück.

Seelbach. Wehrstein, die neben dem Tanzkreis immer montags das monatliche Kirchencafé jahrelang mitbetreut hat, dankte ihrerseits für den Rosenbusch, der den Balkon in der neuen Wohnung in Herbolzheim zieren wird. Gerührt zitierte sie, was der Männergesangverein aus Reichenbach zuvor intoniert hatte: "Ich bete an die Macht der Liebe."

Sie dankte allen in der Gemeinde, die sie in ihrem Engagement umgekehrt unterstützt hätten. "Ich habe so viele Liebe bekommen." Bescheiden ergänzte sie dabei, das also alles nicht allein ihr Verdienst sei. Die Überraschung, der Dank im Gottesdienst war gelungen: "Das hatte ich nicht erwartet."

Doleschal sagte am Ende des Kantatengottesdiensts zur Ehrung Wehrsteins, dass "Doppelt betet, wer singt". Das Zitat des Kirchenvaters Augustinus aus dem fünften Jahrhundert hat rund 1000 Jahre später der Reformator Martin Luther aufgegriffen. Er ergänzte, dass dreifach bete, wer springen würde.

Wehrstein hat 20 Jahre den Tanzkreis der Gemeinde geleitet – "mit Leidenschaft". Jahre davor hatte sie sich auch bei einem Singkreis eingebracht. Dazu komme ihr Engagement um das Kirchencafé, das es in der evangelischen Kirche einmal im Monat nach dem Gottesdienst gibt. So auch an diesem Sonntag.

Da Wehrstein zum Sohn und dessen Familie nach Herbolzheim ziehe und dort der Garten aus Seelbach fehlen würde, gab es als Dankeschön, so Doleschal, "einen Klassiker" – mit einer besonderen Note. Der Rosenstock, eine englische Art mit dem Namen "Sweet Dream" (süßer Traum), sei speziell gezüchtet worden, dass er in einem Kübel auf einem Balkon wachsen werde.

Wehrstein war mit ihrem Mann im Jahr 1977, also vor 40 Jahren, nach Seelbach gezogen. Sie begann sich ein Jahr später in der evangelischen Gemeinde zu engagieren. Das Singen gehörte da von Anfang an dazu. Erst war es der evangelische Kirchenchor, dann ein Kinderchor, der Seniorenkreis und dann der Tanzkreis mitsamt dem Kirchencafé.

Das wartete nach dem Gottesdienst auf alle Kirchenbesucher und die Geehrte mit Gesprächen und vielen weiteren Glückwünschen.