Auftritt des südbadischen Saxofonorchesters in der evangelischen Kirche in Seelbach Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Konzert: Südbadisches Saxofonorchester in allen Tonlagen

Von Endrik Baublies

Seelbach. Wenn das Wetter Martinisommer anzeigt, dann ist "Musizieren gegen den Winterblues" ein gewagtes Unterfangen. Das südbadische Saxofonorchester bewältigte diese Herausforderung in der gut besuchten evangelischen Kirche souverän.

Das Orchester besteht aus 16 Musikern, die – mit Ausnahme des Schlagzeugers – alle Saxofon spielen. Die Bandbreite reicht vom hohen Sopranino bis zum Bassinstrument. Das Repertoire des gut einstündigen Konzerts beinhaltete Ohrwürmer wie "Biene Maja" oder "Sag mir Quando", ein italienischer Gassenhauer. "I got Rhythm" von George Gershwin oder Henry Mancinis Geniestreich "The Pink Panther" zeigten klar, wo das Saxofon hingehört.

Die Arrangements, die Bandleaderin Antonia Efinger mit den Musikern, die überwiegend aus der südlichen Ortenau stammen, einstudiert hat, gehören in die Ära der Big Bands eines Duke Ellington oder Glenn Miller. Konsequenterweise hat Stevie Wonder eine Hommage an Ellington "Sir Duke" genannt. Das passte hier wunderbar, da der Soulsänger das Intro für Saxofon geschrieben hat. Udo Goldschmidt, Bassist des Orchesters, hat eigene Kompositionen für das Ensemble geschrieben. Der "Kahlenberg Blues" war eine liebevolle und kunstvoll arrangierte "Hommage in blue" an unsere Region.

Es sei eine protestantische Tradition, gegen eine Tragödie wie die Pariser Attentate mit Liedern anzugehen, hatte Pfarrerin Anke Doleschal vor dem Konzert erklärt. Rebecca und Gabriela Konidis, die die Stücke vorstellten, ergänzten, dass das Ensemble "Les Champs Elysees" gerade deswegen spielen würde.

Sie zitierten Bundespräsident Joachim Gauck, der sinngemäß gesagt hatte, dass man mit dem Verstand und dem Herzen Werte wie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit verteidigen wolle. Konsequenterweise intonierte das Orchester anschließend "Imagine" von John Lennon. Eine Stelle aus dem Text übersetzten die Ansagerinnen so: "Es gibt nichts, wofür man morden oder sterben müsse."