Rathauschef Thomas Schäfer (rechts, mit der Bürgermeisterkette) zeichnete erfolgreiche Seelbacher Sportler aus. Foto: Baublies

Thomas Schäfer geht auf Ortskernsanierung ein / Schnelles Internet soll kommen

Bürgermeister Thomas Schäfer hat beim Neujahrsempfang auf kommende Aufgaben geblickt. Im neuen Jahr werde die Ortskernsanierung in Seelbach Veränderungen mit sich bringen.

Seelbach. Für Unterhaltung sorgten neben einer Formation des Salsa-Clubs Lahr drei musizierende Flüchtlinge. Die Begrüßung der vielen Gäste übernahm die neue "Katharina" Felicitas Fehrenbach, die beim zweiten Auftritt der Tänzer eine kesse Sohle auf das Bühnenparkett legte. Im Rahmen der Sportlerehrung würdigte die Gemeinde die Erfolge von mehr als 100 Wettkämpfern in verschiedenen Disziplinen.

Schäfer dankte nach dem getanzten Auftakt für eine "feurige und fröhliche Eröffnung". Seelbach stehe in den nächsten Jahren vor der "großen Herausforderung, viele Aufgaben und Projekte mutig anzugehen". Dabei hätten Verwaltung und Gemeinderat die Finanzressourcen und Zuwendungen nachhaltig einzusetzen. Manche Projekte müssten deshalb zurückgestellt werden. "Das ist nicht immer angenehm und die Entscheidungen sollten auf eine breite Basis gestellt werden." Notwendige Investitionen in diesem Jahr seien der Austausch der Beleuchtung im Bürgerhaus, eine WC-Anlage auf der Ruine der Ge-roldseck und ein neues Spielgerät auf dem Spielplatz neben der Sporthalle.

Die Zukunft wird laut dem Verwaltungschef von zwei Themen geprägt. So solle die Weiterentwicklung und der Ausbau des Seelbacher Ortskerns in diesem Jahr deutlich erkennbar werden. Zum Sommeranfang soll deshalb das Löffler-Areal abgerissen werden. Nach dem Neubau stehe eine Überplanung der Hauptstraße zwischen der Mündung der Geroldseckerstraße und der Kreuzung der Tretenhofstraße mit Kirch- und Marktstraße an. Längerfristig soll das alte Kloster, heute das Rathaus, saniert und erweitert werden. Die Schwarzwaldmetzgerei soll dann über die Straße in den Neubau des Löffler-Areals ziehen. Daneben wird die ehemalige Zigarrenfabrik Himmelsbach in der Hauptstraße umgestaltet. Die Computerfirma mit dem gleichen Namen werde "einen für Seelbach und die Region einmaligen Gewerbestandort im IT-Bereich" schaffen.

Eine weitere Investition in die Zukunft sei die Breitbandversorgung, der Aufbau eines schnelleren Internets. Den Ausbau der Datenautobahn mit Glasfasernetzen bezeichnete Schäfer als "unverzichtbare Infrastruktureinrichtung". Da der Landkreis sich in dem Bereich mit der "Breitband Ortenau GmbH & Co KG" engagiere, werde der Gemeinderat dazu im Frühjahr eine Entscheidung treffen. Schäfer sprach hier von einem "spannenden Prozess, der über mehrere Jahre andauern und ohne finanzielle Beteiligung der künftigen Nutzer nur schwer finanzierbar sein wird". Vor dem Hintergrund dieser Vorhaben stellte der Bürgermeister fest: "2017 wird ein Planungsjahr."

In seinem Rückblick erinnert Schäfer an viele Investitionen. So sind der neue Kunstrasen des FSV, die Brücke über die Schutter und eben der neue Parkplatz im Zug der Dorfkernsanierung eingeweiht worden.

Flüchtlinge bereicherten das Programm. Kamal Ismaeel ist mit seiner Familie aus Syrien geflohen und lebt seit neun Monaten in der Unterkunft in der Eisenbahnstraße. In gutem Deutsch erzählte er von der geglückten Flucht, ersten Begegnungen mit Einheimischen und Erfahrungen mit der deutschen Sprache, Kultur und Gebräuchen. Er wünschte den Gästen in der Halle "ein gutes neues Jahr", verbunden mit der Bitte: "Haben Sie etwas Geduld mit uns."

Neben den Tänzern unterhielten Mohamed Hossaini an der Dambura, Said Mohamed Baredj an der Trommel und Wahid Sarafrazi an der Gitarre die Gäste. Die hörten ein afghanisches Liebeslied und einen Schlager aus dem gleichen Land, der die Melodie eines russischen Kinderlieds hatte. Diese Melodie kannten viele der Gäste: Mary Hopkins hat Ende der 1960-er-Jahre den Text ihres Hits "Those were the days, my Friend" damit unterlegt.

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