Norbert Klein (links) mit Teilnehmern der Exkursion Foto: privat Foto: Lahrer Zeitung

Exkursion: Bildungswerk in den Vogesen

Seelbach (red/ljö). Zu den einstigen Kampfgebieten des Lingekopfs hat am Samstag eine Exkursion des Katholischen Bildungswerks Seelbach geführt. Norbert Klein vom Historischen Verein Mittelbaden brachte den Teilnehmern mit großem Fachwissen die schrecklichen Geschehnisse nahe, die dort stattgefunden haben.

Innerhalb von drei Monaten, zwischen Juli und Oktober 1915, fielen auf einem für den Krieg unbedeutenden Berg in den Südvogesen 17 000 französische und deutsche Soldaten, berichtete er. Bis zu 40 000 Granaten seien an einem Tag auf die angreifenden Soldaten niedergegangen.

Zeugnisse der Schlacht sind auch heute noch vorhanden: Schützengräben, Unterstände, Stacheldrahtrollen und Kreuze, die für die Verstorbenen aufgestellt wurden. Das Museum Mémorial Le Linge zeigt Waffen, Ausrüstungsgegenstände und Bilder aus diesem Krieg. Eine Tondokumentation in deutscher Sprache erläutert Entwicklung und Verlauf der Kriegshandlungen.

Beeindruckt haben die Gruppe laut einer Mitteilung des Bildungswerks auch die Gräber auf dem deutschen und dem französischen Soldatenfriedhof, die erahnen ließen, wie viele junge Menschen am Lingekopf ihr Leben verloren. Die Teilnehmer wanderten außerdem zu einer Ferme, in der es elsässische Gerichte gab. "Die Exkursion hinterließ bei allen Teilnehmern einen tiefen Eindruck, an dem die Erläuterungen des Historikers Norbert Klein einen großen Anteil hatten", so das Bildungswerk.

Die nächste Veranstaltung ist ein Vortrag der Philosophin und Medizinethikerin Claudia Bozzaro zum Thema "Sterben ohne Leiden?". Er findet am Mittwoch, 19. Oktober, ab 19.30 Uhr im Pfarrheim St. Franziskus statt. Der Eintritt kostet drei Euro.