Windradplaner Andreas Markowsky hatte bei der Präsentation des Vorhabens beim Publikum einen schweren Stand. Foto: Klaus

Im Bürgerhaus Seelbach äußerten sich die Projektleiter des geplanten Windrads auf dem Kallenwald

Beim Infoabend der Badenova zum geplanten Windrad auf dem Kallenwald ging es heiß her. Viele Seelbacher stehen dem Bau der Anlage offenbar noch skeptisch gegenüber.

Seelbach. "Wer Wind sät, wird Sturm ernten", heißt es bereits in der Bibel. Auf viel Gegenwind trafen am Donnerstagabend die beiden Mitarbeiter der Badenova, die den Seelbachern die Vorzüge ihrer geplanten Windkraftanlage auf dem Kallenwald schmackhaft machen wollten. Die Fronten waren bei dem Infoabend im Seelbacher Bürgerhaus fraglos schnell geklärt: Auf der einen Seite Windradplaner Andreas Markowsky, Geschäftsführer der Ökostromgruppe Freiburg. An seiner Seite sein Kollege Klaus Preiser, Geschäftsführer der Badenova-Tochter Wärmeplus. Auf der anderen Seite rund 50 besorgte Bürger, darunter viele Anwohner der geplanten Anlage, die ihrem Ärger schon während der Präsentation des in der Pipeline stehenden Großprojekts immer wieder lautstark Luft machten.

Nachdem die Besitzer des Sodhofs vor wenigen Tagen angekündigt hatten, gerichtlich gegen das in nur 500 Metern Entfernung vom Hof geplante Windrad vorzugehen, wollte die Badenova mit dem Infoabend weiteren möglichen Gegnern den Wind aus den Segeln nehmen. Schließlich rechnet die Badenova noch in diesem Jahr mit der Genehmigung für das umstrittene Windrad.

Ein hoher Geräuschpegel, verseuchtes Trinkwasser, Schattenwurf oder starke Beeinträchtigung von Flora und Fauna waren die Punkte, die die Seelbacher am Projekt am deutlichsten kritisierten. Aber auch die Furcht vor einem Einbruch der Touristenzahlen wurde geäußert.

"Wir haben Messungen durchführen lassen, die zeigen, dass der Standort gut ist", versuchte Andreas Markowsky die Menge immer wieder zu beruhigen. Nur bedingt mit Erfolg. "Ich sage ja nicht, dass gelogen wird. Aber manchmal bleiben gewisse Dinge einfach unerwähnt", brachte ein Seelbacher die Gemütslage vieler Anwohner auf den Punkt. Und eine Frau im Publikum ergänzte: "Wenn die Anlage erst einmal steht, dann steht sie. Dann können wir da gar nichts mehr machen."

INFO

Das Projekt

Auf dem Höhenzug zwischen Schuttertal und dem Prinzbachtal, rund 2,7 Kilometer östlich der Ortsmitte von Seelbach soll das Windrad aufgestellt werden. Die 229 Meter hohe Anlage soll jährlich 3300 Haushalte mit Strom versorgen.