Verein um 12 000 Euro betrogen

Ottenheim. Bei der Mitgliederversammlung berichtete die Vorsitzende Johanna Haase von einem Vorfall, der sie und Kassenwart Carsten Heimburger ziemlich in Atem gehalten habe. Anfang März bekam Haase einen Anruf von der Sparkasse – ein scheinbar von der Vorsitzenden unterzeichneter Überweisungsträger des Vereins mit einem Betrag in Höhe von 3400 Euro läge vor. Die Bank wollte sich absichern, ob dieser überwiesen werden soll. Haase hatte keine Überweisung ausgefüllt und stoppte den Geldtransfer sofort. Ein Unterschriftsvergleich offenbarte das Vermutete: die Unterschrift wurde gefälscht.

Sofort wurde der Kassenwart informiert, der die Kontobewegungen prüfte und zwei weitere Überweisungen fand. Eine Woche zuvor wurden vom Sparkassenkonto auf ein französisches Konto 8100 Euro überwiesen, vom Volksbankkonto gingen in der Woche weitere 4200 Euro an eine Edel-Handtaschenfirma, wie Haase berichtete. "Beide Überweisungsträger waren mit meiner gefälschten Unterschrift versehen und bei beiden Banken per Post oder Einwurf in den Briefkasten eingegangen und ohne Kontrolle und Nachfrage seitens der Banken durchgewunken worden", sagte Haase.

"Da kam bei mir natürlich erst mal Panik auf", gab Haase zu. Die Frage nach der Haftung stand für sie noch immer im Raum: Wer muss die 12 000 Euro ersetzen? Für alle drei Betrugsfälle wurde Anzeige erstattet. Bald war klar, dass die Bank haften würde, was diese auch bestätigten. Inzwischen ist das Geld wieder auf den Konten des Vereins.

Die Polizei ermittelt derzeit in alle Richtungen – auch in Richtung Vereinsmitglieder. Sollten die Täter gefunden werden, wird im Namen des Vereins gegen diese geklagt. "Und sollte sich herausstellen, dass es ein Vereinsmitglied war, könnt ihr euch sicher sein, dass er schneller aus dem Verein fliegt, als er drin war", versicherte Haase.

Weitere Sorgen bereitete ein Mitglied, das seine Mitgliedsbeiträge nicht bezahlt hat. Mehrere Mahnungen brachten keinen Erfolg – bereits 2016 ist das Mitglied durch nicht bezahlte Mitgliedsbeiträge aufgefallen. In einer Vorstandssitzung wurde beschlossen, dem Mitglied zu kündigen.

Positiv hob Haase das Freundschaftsfischen mit dem ASV Radolfzell hervor, das dieses Jahr in Ottenheim stattfand. "Es war ein tolles Fest und ein voller Erfolg." Der Pokal blieb dieses Jahr seit langem mal wieder in Ottenheim, was die Gastgeber besonders freute.

Am 24. und 25. Juni lädt der Verein zum Angelfest ein. Zum diesjährigen 60-jährigen Bestehen soll zwar nichts Besonderes gemacht werden, aber es soll trotzdem etwas Neues geben. An einem "Summertime-Stand" soll es erfrischende Leckereien geben – vor allem für die Damenwelt, wie Haase berichtete. Aperol Sprizz, Hugo, Caipirinha-Bowle und Sommerschorle sollen für eine Abkühlung sorgen. Außerdem forderte sie die Mitglieder auf, mehr Kuchen zu spenden – diese sind der notwendige Reinerlös für den Verein, der zu großen Teilen in die Gewässerpflege und den Fischbesatz fließt.

Auch für die Gastronomie im Anglerheim hatten sich potenzielle Pächter gemeldet. Neben Shisha-Bar-Betreibern seien unter anderem auch Anfragen von Restaurantbetreiber mit gutbürgerlicher Küche dabei gewesen. Konkrete habe sich aber aus den meisten Anfragen nicht ergeben. Einen Interessenten gebe es noch, diesbezüglich soll noch in der Vorstandssitzung diskutiert werden. "Wir bleiben am Ball", versicherte Haase.

INFO

Bank haftet

Die Rechtsfolgen einer vom Kunden als Kontoinhaber nicht autorisierten Überweisung sind klar definiert: Die Bank trägt laut BGH in diesen Fällen das volle Risiko, wenn sie die Unterschrift nicht prüft. Sie muss ihrem Kunden das von seinem Konto abgeflossene Geld wieder zur Verfügung stellen und darf auch keine Entgelte für diesen Vorgang verlangen.