Tobias Kollmer von der Bärbel-von-Ottenheim-Schule zieht nach erstem Jahr Bilanz

Einen Rückblick auf das erste Jahr Schulsozialarbeit an der Bärbel-von-Ottenheim-Schule hat Sozialarbeiter Tobias Kollmer gegeben. Das Angebot werde gut angenommen und er habe bereits einige Pläne umgesetzt.

Ottenheim. Im Zentrum der Schulsozialarbeit stehen für Kollmer neben der Vernetzung die Erlebnispädagogik und die Begleitung beziehungsweise Einzelfallhilfe. Auch präventive Arbeit stehe im Zentrum des Wirkens des Schulsozialarbeiters. Daneben gelte es organisatorische Aufgaben zu bewältigen. "Ich bin erstaunt, wie gut das Beratungsangebot angenommen wird", sagte Kollmer.

Seit Beginn seiner Tätigkeit haben bereits 466 Schüler die Einzelgespräche in Anspruch genommen, hinzu kommen 170 Eltern. Auch die Lehrer kommen zu Kollmer, um über Schüler, den Unterricht oder auch private Angelegenheiten zu sprechen. Ein Vorteil des Angebots sei die Schweigepflicht, betonte Kollmer. Denn so wüssten alle Beteiligten, dass das Gesprochene in den vier Wänden des Sozialarbeiters bleibt.

Themen bei den Schülern seien insbesondere das Sozialverhalten, Streit, Freundschaft, Liebe, Familie, Gewalt oder auch das Berufsleben. Als einen weiteren Aspekt seines Wirkens bezeichnete Kollmer die Projektarbeit. Verschiedene Angebote seien realisiert worden. Unter anderem ein Diabolo-Treff, bei dem sich Schüler von Klasse fünf bis zehn treffen. Außerdem wurde gemeinsam ein Floß gebaut, Schnitzkurse angeboten oder alten Stühlen ein neues Gewand verliehen.

Auch die Erlebnispädagogik rückt bei Kollmer in den Fokus. Das "Wir-Gefühl" soll dadurch gestärkt werden. Zudem führte der Schulsozialarbeiter auch die präventiven Angebote auf. Darunter seien neben einem Vortrag für die Eltern zum Thema Umgang mit Medien auch das Projekt "Tom und Lisa", das die Schüler im Umgang mit Alkohol sensibilisieren soll, gewesen. In Anlehnung an demokratische Vorgänge wurde zudem ein Klassenrat ins Leben gerufen. So sollen die Schüler lernen, wie Demokratie funktioniert.

Künftig möchte Kollmer weitere Präventionsangebote organisieren. Zu Themen wie Suchtmittel, Rauchen oder auch zum Umgang mit Glücksspiel. Auch weitere neue Projekte stehen an. Für Kollmer bedeutet dies einige Schulungen zu besuchen. Schulleiterin Sabine Meier war voll des Lobes für Kollmer. Sie dankte nicht nur ihm für seine gute Arbeit sondern auch dem Gemeinderat für die Genehmigung eines Schulsozialarbeiters. "Wir haben einen richtigen Goldgriff getan", sagte Meier.

INFO

Werdegang

"Das Tableau der Auswahl war wirklich gut", hatte Schwanaus Bürgermeister Wolfgang Brucker vergangenes Jahr über die Bewerber zur neu geschaffenen Stelle des Schulsozialarbeiters gesagt. Überzeugt hat letztendlich Tobias Kollmer. Der 25-Jährige studierte in Frankfurt an der Goethe-Universität Erziehungswissenschaften und arbeitete ab 2014 als Jugend- und Heimerzieher. Seit Kindertagen sei er selbst immer bei der Stadtranderholung auf dem Langenhard dabei gewesen, erzählte Kollmer. Als er dann selbst 16 Jahre alt war, sei er in die Betreuung miteingestiegen. "Da war der Berufswunsch eigentlich schon klar", sagte Kollmer.