Die beiden Herrenknecht-Tunnelbohrmaschinen "Harriet" und "Angeli" arbeiten für die U-Bahn-Erweiterung der Gold Line in Los Angeles mit. Foto: Herrenknecht

Maschinen von Herrenknecht helfen bei der Entlastung des Straßenverkehrs in Los Angeles

Die Maschinen von Herrenknecht haben erfolgreich ihre Leistungsfähigkeit gezeigt: Die Vortriebsarbeiten für den Abwasserkanal Emscher sind abgeschlossen. "Harriet" und "Angeli" wirken derzeit bei den Metro-Ausbauarbeiten in L.A. mit.

Schwanau /Oberhausen/Los Angeles (red/ng). Mit dem Durchbruch der zwei zehn Kilometer langen Hauptstrecken des Bauabschnitts 40 in Oberhausen sind die Vortriebsarbeiten für den Bau des Abwasserkanals Emscher erfolgreich abgeschlossen. Die beiden von der Baufirma Porr eingesetzten Erddruckschilde, die zum Ausgleich der Druckverhältnisse dienen, erzielten mit Unterstützung von Herrenknecht-Experten zwischen Oktober 2014 und Juni 2017 Spitzenleistungen.

Zu den besonderen Aufgaben bei der Realisierung des Bauabschnitts 40 gehörte, laut einer Pressemitteilung von Herrenknecht, die technisch anspruchsvolle Tunneltrassierung mit mehreren, engen Kurvenradien. Hinzu kam die Durchfahrung einer etwa 300 Meter langen geologischen Störzone mit sandigem und grundwasserführendem Baugrund. Die begrenzten Platzmöglichkeiten an den insgesamt drei Startschächten setzten ein optimales Logistikkonzept voraus.

Die Arbeiten am Gesamtprojekt Emscher-Umbau begannen bereits im Jahr 1992 und umfassen mehr als 400 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen. Fast 25 Jahre lang setzten Bauunternehmen für den Vortrieb im Untergrund auf den Bauabschnitten 20, 30 und 40 auf die Vortriebstechnik von Herrenknecht. Mehr als 60 Kilometer der Haupt- und Nebenstrecken stellten Bauunternehmen mit Herrenknecht-Vortriebstechnik her.

Tunnelbohrer helfen bei U-Bahn-Erweiterungen in Los Angeles mit

Auch in Los Angeles kann Herrenkencht Erfolge feiern: Die Maschinen schaffen unterirdische Lebensadern für die amerikanische Großstadt. So hat die Tunnelbohrmaschine (TBM) "Harriet" ihren Vortrieb für das Crenshaw/LAX Transit Project im April 2017 erfolgreich abgeschlossen.

Die Maschine "Angeli" stellte im Juli den ersten von zwei Tunneln für den Regional Connector Transit Corridor fertig. Die Projekte sind Teil der strategischen U-Bahn-Erweiterung in L.A. zur Entlastung des oberirdischen Straßenverkehrs.

In den kommenden Jahren wird das bestehende Metro-Schienennetz gleich an mehreren Stellen erweitert. Aktuellstes Beispiel ist der Crenshaw/LAX Transit Corridor. Die knapp 14 Kilometer lange, neue Strecke soll die Verbindung zwischen den urbanen Zentren Crenshaw und Inglewood sowie der Region um den internationalen Flughafen von Los Angeles (LAX) verbessern. Den hohen Bedarf an öffentlicher Nahverkehrs-Kapazität zeigt allein die Passagierzahl am LAX: 2016 wurden mehr als 80 Millionen Fluggäste abgefertigt – Tendenz steigend.

Im Februar erfolgte der Startschuss für den Erddruckschild "Angeli". Er dient dazu, bestehende Metrostrecken der Gold, Blue und Expo Linien zu neuen Direktverbindungen zu verknüpfen. Dadurch können Einheimische und Gäste ab 2020 ohne Umstieg von East Los Angeles nach Santa Monica reisen. "Angeli" hat gerade die erste von zwei 1,7 Kilometer langen Vortriebsstrecken beendet. Am 18. Juli kam sie im Zielschacht der 4th Street wieder zum Vorschein. Als Nächstes wird sie einen Paralleltunnel graben, der finale Durchbruch ist für Ende des Jahres geplant.

INFO

Vom dreckigsten Fluss Europas und Bohrer-Namen

■ Die Emscher, deren Quelle in Holzwickede östlich von Dortmund entspringt, passiert auf ihrem rund 80 Kilometer langen Weg eine Reihe von Städten des deutschen Ruhrgebiets, bevor sie in den Rhein mündet. Seit Beginn der Industrialisierung um 1850 wurde der kleine Tieflandfluss als offener Kanal für Abwasser, Regenwasser und Hochwasser genutzt und verkam zum dreckigsten Fluss Europas. Mit der Renaturierung des Flusses werden Abwasser und Regenwasser künftig wieder getrennt, unterirdisch abgeleitet und in Zwischenklärwerken gereinigt. Der Fluss wird dadurch langfristig wieder sauber werden. und die Lebensqualität der Menschen im Ruhrgebiet steigen.

■ Für die Namenssuche der Tunnelbohrmaschinen hatte die Metro in Los Angeles einen Schülerwettbewerb gestartet. Aus den zahlreichen Vorschlägen votierte die Mehrheit der über 50 000 Online-Wähler für "Harriet" und honorierte damit die Anti-Sklaverei-Aktivistin Harriet Tubman. Auch "Angeli" entstammt der Feder eines Schülers. Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Engel".