Dirigent Roland Gutbrod hatte mit seinen Musikern einmal mehr ein anspruchsvolles und unterhaltsames Programm einstudiert. Foto: Lehmann

Erste Veranstaltung zum 125. Geburtstag des MV Ottenheim begeistert das Publikum

Mit einer Reise durch die Zeit von 1892 bis heute hat der Musikverein Ottenheim sein Jubiläumsjahr gestartet. Ein gelungenes Winterkonzert bot den Auftakt zum Jubiläumsjahr 125 Jahre Musikverein Ottenheim.

Ottenheim. Blasmusik vom Feinsten und ein breites Spektrum an Musikgenres – die Besucher kamen voll auf ihre Kosten. Das Konzert eröffneten die Musiker mit dem "Huldigungsmarsch" (Edvard Grieg), ehe Sprecher Johannes Krämer die zahlreichen Gäste begrüßte.

"Es ist ein besonderes Jahr für den Musikverein", sagte Krämer und erinnerte an das Gründungsjahr. In der Zeit seit 1892 habe sich viel im Verein und in der Musik geändert. Die Musik sei moderner geworden. Und dennoch: Unabhängig welcher Herkunft und Sprache lesen und verstehen alle die selben Noten. Musik kenne keine Sprachbarrieren. So habe der Musikverein auch schwere Zeiten mit zwei Weltkriegen und vielen Krisen überwunden. Froh sei man, dass im Laufe der Jahre viele neue Instrumente dazu gekommen seien, die das Orchester nun bereicherten.

Durch das Konzert führte in gewohnter Manier Paul Gnacke. Neben Informationen zu den einzelnen Stücken gab er auch immer wieder einen Rückblick zu 125 Jahren Musikverein. Zwar würde Dirigent Roland Gutbrod keine bestimmte Linie wählen, dennoch stehe für Gnacke das Konzert zum Beginn des Jubiläumsjahres im Zeichen der "Zeitensprünge". So wurde der erste Titel das Abends bereits ein Jahr nach der Gründung geschrieben. Das zweite, "Pique Dame" (Franz von Suppé), bereits mehr als 20 Jahre später. Das Stück, das den Titel einer Spielkarte trägt, sei ein Geschenk für das Publikum, so der Moderator. Und es war ein gelungenes Präsent, wie der Applaus der Zuhörer verriet. Solistin Corina Nio-Lemke konnte bei der "Badinerie" an der Querflöte glänzen.

Im ersten Programmteil standen unter anderem auch "Das Geheimnis der weißen Rose" auf dem Programm, das von der NS-Zeit und dem Leben von Hans und Sophie Scholl berichtete. Mit Crossbreed wurde der Musikverein Ottenheim zum Reiseführer durch die Stadt Ellwangen.

Im zweiten Programmteil hatte Gutbrod einmal mehr einige Highlights für das Publikum vorbereitet. So wurde "Sing, sing, sing" vom Musikverein zum Besten gegeben. Oder auch das Stück "Canterville Ghost". Bei einem Udo-Jürgens-Medley begeisterten nicht nur die Instrumentalisten, sondern auch die Vokalsolisten Eddi Haid und Alexandra Baumann. So durften die Musiker ohne Zugabe nicht von der Bühne. Einmal mehr kam Baumann, dieses mal aber mit Tobias Gnacke beim Stück "Totale Finsternis" in der Zugabe zum Einsatz. Mit der Laubener Schnellpolka setzte der Musikverein einen gelungenen Schlusspunkt und die Aktiven bewiesen einmal mehr, dass sie gut aufeinander eingespielt sind.

Im Rahmen des Konzerts wurden langjährige aktive Musiker geehrt. Darunter für 25 Jahre Corina Nio-Lemke, die Querflöte spielt und Jugendwartin des Vereins ist, sowie Matthias Theobald, der am Schlagzeug aktiv ist und sich auf Xylofon und das Glockenspiel spezialisiert hat. Weiterhin geehrt für 40 Jahre aktives Musizieren wurden Frank Zimmermann und Rolf Schüssele, der das Flügelhorn spielt. Da Zimmermann nicht dabei sein konnte, soll die Ehrung bei der Hauptversammlung nachgeholt werden.

Nun blickt der Verein dem großen Festwochenende im Festzelt entgegen. Dafür haben sich die Musiker bereits einige Highlights überlegt. Das viertägige Fest beginnt am Freitag, 28. Juli, mit Vlado Kumpan und seinen Musikanten, einen weiteren Höhepunkt bildet die Allgäu-Power-Bagasch am Samstag.