Das ehemalige Gebäude der Volksbank in Nonnenweier soll künftig als Unterkunft für Flüchtlinge dienen. Foto: Ruppert Foto: Lahrer Zeitung

Flüchtlinge: Wohnungen für die Anschlussunterbringung sollen entstehen / 400 000 Euro Umbaukosten

Die Gemeinde Schwanau kauft das Gebäude der Volksbank in Nonnenweier. Es soll für 400 000 Euro umgebaut und künftig zur Anschlussunterbringung von Flüchtlingen dienen.

Schwanau. Im Rahmen eines Pressegesprächs haben Bürgermeister Wolfgang Brucker und Nonnenweiers Ortsvorsteherin Dagmar Frenk über die in nichtöffentlichen Sitzungen getroffene Entscheidung berichtet. Zum Kaufpreis wollte Brucker keine genauen Angaben machen. Nur soviel: Es sei billiger als der ursprünglich von der Volksbank ausgerufene Kaufpreis gewesen. Dieser lag, wie der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Lahr, Peter Rottenecker, auf Nachfrage der "Lahrer Zeitung" bestätigt, ursprünglich bei 235 000 Euro.

Seit Anfang Dezember, als die Volksbank auch den Automatenbetrieb in Nonnenweier endgültig aufgegeben hatte, war die Frage nach der weiteren Nutzung des Gebäudes akut. Die Volksbank hatte sich mit dem Hinweis auf das neue Center in Ottenheim und die geringen Nutzerzahlen in Nonnenweier zum Abschied aus dem Ort entschlossen.

"Wir haben laut Landratsamt in diesem Jahr mit mindestens 27 neuen Flüchtlingen in der Anschlussunterbringung zu rechnen", erläutert Brucker. Bislang gelinge es der Gemeinde, die Flüchtlinge dezentral in vorhandenem Wohnraum unterzubringen, der entweder der Gemeinde selbst gehöre oder den sie anmieten könne. Ein Schritt, dies auch in Zukunft so regeln zu können sei nun der Erwerb des Hauses am Ortseingang in Nonnenweier. Auch wenn nicht alle Neuankömmlinge in das Haus einziehen könnten, habe man mit dem Erwerb mehr Flexibilität.

"Das gesamte Haus mit Schalterraum im Erdgeschoss und Büros und Besprechungsräumen im Obergeschoss bietet 320 Quadratmeter Platz. Da kann man etwas draus machen", so Brucker. Natürlich müsste im Inneren einiges umgebaut werden um aus einem Geschäfts- ein Wohngebäude zu machen, aber einige Anlagen wie Kabelkanäle könne man unter Umständen nutzen. Insgesamt sei das Grundstück 827 Quadratmeter groß, ergänzt Frenk. Im Außenbereich müsse man nichts verändern, sind sich beide sicher. "Wir haben sogar die Möglichkeit den zweiten Eingang an der Hinterseite des Hauses zu nutzen, falls das notwendig wäre", sagt die Ortsvorsteherin. Das Obergeschoss werde derzeit über den Hintereingang erschlossen.

Wie viele Wohnungen künftig in dem Haus entstehen sollen, sei noch nicht abschließend geklärt. "Das Gebäude bietet auf jeden Fall Platz für vier Wohnungen. Bei der Frage wie diese dann angelegt werden sind wir flexibel. Möglich wären drei Wohnungen mit einer zusätzlichen als WG genutzten", so Brucker. Rund 400 000 Euro sollen für die neue Aufteilung, sanitäre Anlagen und vieles andere ausgegeben werden. "Wir haben einen Antrag auf einen Landeszuschuss in Höhe von 25 Prozent der Umbaukosten gestellt", erklärt der Bürgermeister. Neben der Flüchtlingsunterkunft müsse man auch an etwaige Fälle von Obdachlosigkeit denken, erklärt das Gemeindeoberhaupt einen weiteren möglichen Nutzen der Immobilie.

Jetzt hoffen die Verantwortlichen auf zügige Umsetzung. "Wir müssen erst mal Handwerker finden, die die Arbeiten übernehmen. Das könnte angesichts der aktuellen Auftragslage schwierig werden", sagt Bürgermeister Brucker.

Wenn alles nach Wunsch verlaufe, könnte das Gebäude bereits im Sommer bezugsfertig sein.