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"Offene Baustelle" am Mündungsbauwerk des Altrheins

Mehr als 40 Interessierte sind zur "offenen Baustelle" am Mündungsbauwerk des Ottenheimer Altrheins gekommen. Das Regierungspräsidium erläuterten die Maßnahmen, die vor allem Verhältnisse im Ottenheimer Rheinwald verbessern sollen.

Ottenheim. Zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit der Fließgewässer wird die Mündung des Ottenheimer Altrheins in den Rhein sowie der angrenzenden Seitengraben seit Mitte Juni umgestaltet. Geschaffen wird ein Rückhalteraum. Ziel seien Verbesserungen für Forst und Fischerei.

Das Durchlassbauwerk bleibe unverändert und diene zur Regulierung des Wasserstands, erläuterte Harald Klumpp, Leiter der Projektgruppe Offenburg des Integrierten Rheinprogramms. Die Bauarbeiten befänden sich aufgrund des jüngsten Hochwassers leicht hinter dem Zeitplan und würden voraussichtlich bis Ende 2016, Anfang 2017 abgeschlossen sein, ergänzte Stefan Martin, Abteilung Umwelt vom Referat Integriertes Rheinprogramm.

Neben dem vorhandenen Regelungsbauwerk, das bisher den Abfluss aus dem Altwasser in den Rhein regulierte, wird der Leinpfad durch eine 40 Meter lange Absenkung umgestaltet. Diese habe den Zweck, das landseitige Überflutungsgebiet im Rheinwald bei künftigen Hochwasserereignissen früher und rascher zu entleeren.

Vom Ottenheimer Altrhein wird eine "Raue Rampe" als direkte Anbindung an den Rhein hergestellt. Fische stiegen über den Seitengraben wieder auf. Es entstehe eine komplette Vernetzung von Gerstheim bis Oberhalb des Rheins. Aus Felsblöcken wird eine Folge von Riegeln und Becken errichtet, über die das Gefälle zwischen dem Wasserspiegel des Altrheins und des Rheins schrittweise abgebaut werde. Folglich sei diese Hürde für Fische und Kleinlebewesen überwindbar. Damit der Leinpfad passierbar bleibe, sei über diesen Einschnitt eine Brücke geplant.

Die nördlich und südlich an das Mündungsbauwerk anschließenden Seitengräben werden ebenfalls umgestaltet. Der südliche Grabenstrang wird als Vorflutgraben nicht mehr benötigt und deshalb auf etwa 300 Meter Länge gefüllt und zur Waldfläche rückgewandelt. Ein Abschnitt von 100 Metern wird als Amphibienbereich umgebaut. Der nördliche Strang des Seitengrabens wird direkt an den Altrheinzug abgeschlossen, weshalb eine Sohle tiefer gelegt werden muss. Sohle und Böschungen werde in diesem Abschnitt naturnah umgestaltet.

Der Durchlass am unteren Ende des Seitengrabens wird erneuert. Durch tiefere Einbindung und ein breiteres Profil auch im Bauwerk wird eine ökologisch durchgängige Gewässersohle hergestellt. Der Steg über den Seitengraben wird um 50 Meter in nördlicher Richtung verlegt.