Im vergangenen Jahr hat der evangelische Kindergarten Nonnennweier 50-Jahr-Jubiläum gefeiert. Wie in den anderen Kindergärten Schwanaus steigen die Betreuungskosten. Foto: Archiv

Gebühren für Schwanauer Kindergärten steigen

Schwanau (jle). Eltern von Schwanauer Kindergartenkindern müssen künftig etwas tiefer in die Tasche greifen. Um rund fünf Prozent steigen die Gebühren durchschnittlich in den Jahren 2017/2018 und 2018/2019.

Alle zwei Jahre berät der Gemeinderat über die Anpassung der Kindergartenbeiträge. Auch in Schwanau möchte man sich im Bereich des Regelkindergartens und der verlängerten Öffnungszeiten an die Vorschläge des Gemeindetags und der Kirchen annähern. Jährlich beträgt das Defizit für die Kinderbetreuung im Haushalt der Gemeinde rund 1,2 Millionen Euro, wie Bürgermeister Wolfgang Brucker beschrieb. Gemeinderat Andreas Biegert (FW) hat einen Vorschlag ausgearbeitet, wie die Kindergartengebühren gestaltet werden können. Am Verwaltungsvorschlag missfiel ihm, dass im ersten Jahr eine Steigerung mit unterschiedlichen Prozentsätzen angedacht war. So sollte im Regelkindergarten die Gebühr von 112 Euro laut Verwaltungsvorschlag im Kindergartenjahr 2017/2018 um acht Prozent auf 121 Euro steigen, im Kindergartenjahr 2018/2019 um nur zwei Prozent auf 124 Euro. Die Ganztagsbetreuung soll laut Verwaltungsvorschlag drei Prozent jährlich teurer werden.

Dem Vorschlag Biegerts zufolge sollte in allen Gruppen der Prozentsatz ähnlich sein, sowohl in der Gruppenart als auch die Steigerung zwischen den Kindergartenjahren. Insgesamt bewegen sich die Erhöhungen laut Biegert bei vier bis fünf Prozent. Dem Vorschlag konnte auch Ria Bühler (FW) folgen, die in der Version Biegerts mehr Gerechtigkeit sah. Dagmar Frenk (SPD) hielt daran fest, die Gebühren bis 2019 einzufrieren. Für sie sei das eine Form von Bildungsgerechtigkeit.

Brucker hielt dem entgegen, dass er es für angemessen halte, die Gebühren anzupassen. Schließlich werde in den Kindergärten eine Arbeit mit "fantastischer Qualität" zu günstigen Preisen geleistet. Beim Vergleich mit anderen Kommunen stünde Schwanau noch immer als günstig da. Es sei vertretbar, die Gebühren anzupassen, schließlich seien sie angemessen.

Bei der Abstimmung wurde Frenks Vorschlag über das Einfrieren der Beiträge mit 13 zu vier Stimmen abgelehnt. Einstimmig waren die Räte für den Vorschlag von Biegert. Weiterhin einstimmig wurde beschlossen, im Kindergarten in Allmannsweier den Personalschlüssel um 0,61 Stellen auf 7,72 Stellen zu erhöhen.