Martin Herrenknecht (links) führte Alexander Dobrindt durch das Unternehmen. Foto: cbs Foto: Lahrer Zeitung

Minister Dobrindt in Allmannsweier / Respekt vor Lebensleistung des Firmengründers

Immer wieder begegnen sie sich auf Baustellen in Deutschland – gestern ist Bundesminister Alexander Dobrindt (CSU) der Einladung von Martin Herrenknecht nachgekommen und hat ihn sowie die 2000 Mitarbeiter im Werk in Allmannsweier besucht.

Allmannsweier. Gut zu Fuß war am Donnerstagmittag Alexander Dobrindt, als er sich von Firmengründer Martin Herrenknecht das riesige Gelände zeigen ließ. Drei Stunden nahm sich der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Zeit und zeigte großes Interesse an der Technik und den Mitarbeitern des Unternehmens. Der Rundgang, an dem auch einige Politiker aus der Region teilgenommen haben, begann in den Ausstellungsräumen der Herrenknecht Academy.

"Wann merkt man, dass man einen Fehler gemacht hat", fragte Dobrindt während er Vanessa Tomaschke, Technische Zeichnerin, bei der Arbeit am Computer über die Schulter schaute. Die Daten basieren auf genauen Berechnungen von Ingenieuren und Technikern, erläuterte Vanessa Tomaschke. "Ich seh schon, Sie haben alles im Griff", meinte Dobrindt und zog mit Herrenknecht weiter. Durch weitere Büros von den Abteilungen Konstruktion bis in die Werkstatt ging es, wo Herrenknecht die aktuell fertig gestellte Tunnelvortriebsmaschine kurz vor der Auslieferung nach Sofia vorstellte. Der Gigant mit dem Durchmesser von 9,3 Metern wird für ein Metroprojekt in Bulgariens Hauptstadt eingesetzt.

Weiter ging es in die Ausbildungswerkstatt. Die Auszubildenden in den technischen Berufen zeigten der Delegation ihre Arbeit und machten extra einige Minuten länger als üblich. Der Firmengründer stellte seine Lebensleistung vor und sprach mit sehr persönlicher Note über die einzelnen Projekte von Rastatt bis nach China. "Ich habe größten Respekt vor der Lebensleistung von Martin Herrenknecht", betonte der Minister. "Herrenknecht ist mit seinen Produkten an der Weltspitze und ein Leuchtturm der Technologie." Persönlich freue er sich immer wieder, wenn er Herrenknecht auf den Baustellen treffe.

Künftig wird Alexander Dobrindt einen silbernen Baustellenhut mit Lederinlay von Herrenknecht tragen. Zu gern hätte der Firmengründer seinen Gast noch in den Adler nach Reichenbach eingeladen. Aber Minister Dobrindt wurde schon in Stuttgart erwartet. Vielleicht begegnen sich Martin Herrenknecht und Minister Dobrindt wieder auf der Baustelle des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm.

Zum geplanten sechsspurigen Ausbau der A5 meinte Dobrindt: Im neuen Bundesverkehrswegeplan ist der Ausbau als weiterer Bedarf mit Planungsrecht vorgesehen und müsse immer in der direkten Entwicklung von der Bahntrasse betrachtet werden.

Von der "Pkw-Maut" sieht sich Dobrindt nicht mehr all zu weit entfernt. Gespräche zwischen ihm und Jean-Claude Juncker, dem Präsidenten der Europäischen Kommission, ließen auf ein gutes Ergebnis hoffen. Eine Diskriminierung ausländischer Autofahrer, weil inländische Autofahrer über die Steuer entlastet werden sollen, sei für Dobrindt nicht erkennbar. Die EU dürfe keinen Einfluss auf steuerrechtliche Fragen in Deutschland nehmen, so Dobrindt.