Den Sternenhimmel im Blick Foto: privat Foto: Lahrer Zeitung

Schuttertäler spricht über sein Hobby, die Astronomie

Schuttertal. Einen Blick in den Sternenhimmel werfen – dazu haben die Teilnehmer bei der »Astronomischen Beobachtungsnacht« im Rahmen des Ferienprogramms Gelegenheit (Veranstaltung ist ausgebucht). Angeboten wird sie vom Astronomischen Verein Ortenau (AVO). Dessen Pressesprecher Rico Dach war einst selbst bei dieser Beobachtungsnacht dabei. Im Gespräch erklärt der 22-jährige Mediengestalter, der in Schuttertal aufgewachsen ist und mittlerweile in Wittelbach lebt, was ihn an der Astronomie fasziniert.

Herr Dach, das letzte astronomische Großereignis, die Perseiden, ist ja noch nicht so lange her. Haben Sie den »Sternschnuppenregen« beobachtet?
Ja, ein bisschen habe ich auch geschaut. Ich muss nur zur Terrassentüre raus und habe schon den perfekten Blick in die passende Richtung. Eigentlich ein Luxus ...

Was fasziniert Sie denn an der Astronomie?
Die Erkenntnis, dass wir eigentlich nur ein verschwindend kleiner Teil im unendlichen Kosmos sind. Wenn Aufnahmen von weit entfernten Raumsonden die Erde als kleinen Punkt zeigen, verschiebt sich der Blick auf unsere gewohnte »Realität«. Der Blick ins Universum hilft mir, Abstand zu bekommen und die Dinge neu zu bewerten.

Sie sind über das Ferienprogramm zur Astronomie gekommen, richtig?
Eigentlich kam ich damals durch das Ferienprogramm auf den Astronomischen Verein Ortenau. Konkretes Interesse in die Astronomie entwickelte sich eher spontan einige Jahre danach, und erst noch später bin ich schließlich dem Verein beigetreten.

Werden Sie dieses Jahr auch wieder bei der Beobachtungsnacht dabei sein?
Ich werde auch wieder dabei sein, und wir hoffen auf gutes Wetter. Doch auch wenn es bewölkt sein sollte, werden wir den ganzen Abend mit dem Beantworten von Fragen beschäftigt sein oder die Kinder einen genauen Blick auf die Teleskop-Technik werfen lassen. Selbstverständlich wird das Wetter aber optimal sein.

Haben Sie sich mit der Zeit Tricks angeeignet, um sich bei nächtlichen Beobachtungsterminen wachzuhalten?
Das überlasse ich anderen. Ich suche mir eher Ereignisse aus, die in meinen Schlafrhythmus passen. Grundsätzlich gibt es aber zu jeder Zeit Besonderes zu sehen. Bei der letzten Mondfinsternis bin ich natürlich trotzdem mitten in der Nacht losgefahren. Bei seltenen Großereignissen überwiegt der Beobachtungsdrang.

Haben Sie ein »Lieblings-Himmelsspektakel«?
Da fällt mir auf die Schnelle vieles ein. Aber ich glaube, ein toller Moment ist es immer, wenn nachts die Milchstraße zu sehen ist. Heutzutage ist das nur noch selten möglich, weil viele Straßenlaternen unnötig Licht nach oben abstrahlen und so unseren Blick ins Universum trüben. Auf dem Land geht es zum Glück noch einigermaßen. Die Milchstraße eignet sich auch immer als dankbares Fotoobjekt.

Seit wann sind Sie Mitglied im AVO?
Seit Anfang 2012 bin ich dabei. Vergangenes Jahr wurde ich Teil des Vorstandsteams und bin nun für öffentliche Ankündigungen in den Zeitungen zuständig.

Was bietet der Verein?
Wir bieten öffentliche Beobachtungen, Infotage und regelmäßige Vortragsabende, mit denen wir Interessierte jeden Alters erreichen wollen. Jede und jeder darf unverbindlich an unseren Veranstaltungen teilnehmen. Wir wollen die Vorgänge am Himmel verständlich machen und als Ansprechpartner dienen. Die Vortragsabende finden jeweils am letzten Freitag im Monat ab 19.30 Uhr im Gasthaus Linde in Biberach statt. Es gibt jedes Mal ein spannendes Thema, zuletzt ging es um die Milchstraße, den Lebensweg von Sternen oder aktuelle Entwicklung in der Sonnenforschung.

Wer kann Mitglied werden?
Alle, die in irgendeiner Form Interesse am Thema haben, können Mitglied werden. Vorkenntnisse sind nicht nötig. Bei uns ist eigentlich jedes Alter vertreten, und wir kommen aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen. Wir sprechen mit unseren Angeboten insbesondere auch Kinder an. Die Interessensgebiete innerhalb des Vereins sind sehr vielfältig.

Was sind die nächsten Beobachtungstermine?
Unsere nächste öffentliche Beobachtung findet am Samstag, 3. September, ab 19.30 Uhr in Hofstetten auf dem Tochtermannsberg statt. Wir werden Mars und Saturn noch kurz erwischen und zahlreiche Objekte in den Sommersternbildern und in den ersten Regionen des Herbsthimmels beobachten. Warme Kleidung ist empfehlenswert, und wer will, kann ein Fernglas mitbringen. Bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung verschoben. Infos hierzu, eine Anfahrtsbeschreibung und weitere Termine gibt es auf unserer Internetseite.

Die Fragen stellte Lena Marie Jörger.


Weitere Informationen: www.av-ortenau.de