Die Windräder des Bürgerwindparks Südliche Ortenau laufen derzeit im Probebetrrieb. Foto: Green City Energy/Roland Geisheimer Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Bürger beschweren sich über nächtlichen Lärm durch die Anlagen / Ortstermin geplant

Von Lena Marie Jörger

Lautes Brummen, verursacht von den Windrädern – darüber haben sich Bürger aus dem Regelsbach bei der Gemeinderatssitzung am Dienstag in Schweighausen beschwert. Nun soll es einen Ortstermin mit Gemeinderäten und Bürgermeister geben.

Schweighausen. Es sei so laut, dass nachts Kinder wach würden und schrien, sagte ein Bürger in der Frageviertelstunde. Drei andere Anwohner pflichteten ihm bei. Der Lärm von den Windkraftanlagen des Bürgerwindparks Südliche Ortenau sei vor allem nachts unerträglich. Eine Bürgerin verglich den Lärm mit dem eines "Flugzeugs in Dauerschleife".

"Das sind Bedenken, die wir von Anfang an geäußert haben und die einfach niedergeschmettert wurden", kritisierte ein Bürger. Bürgermeister Carsten Gabbert erwiderte: "Wir haben nichts niedergeschmettert."

Der Schall, der von den Windrädern verursacht wird, müsse ab einer Distanz von 450 Meter zur Wohnbebauung unter einem bestimmten Grenzwert, also "deutlich unter allem, was störend wäre", liegen, erläuterte Gabbert, betonte aber: "Das bedeutet nicht, dass sie gar nicht zu hören sind." Würde dieser Grenzwert im Regelsbach überschritten, "darf das nicht sein", so der Rathauschef. Der Betreiber müsste in diesem Fall von einem Gutachter den Lärmpegel messen lassen. "Ist die Anlage tatsächlich zu laut, hat er ein Problem", brachte Carsten Gabbert es auf den Punkt.

Von Green City Energy, Projektentwickler des Bürgerwindparks Südliche Ortenau, heißt es zu den Vorwürfen, die Anlagen des Bürgerwindparks befänden sich derzeit im Probebetrieb. Außerdem fänden auf der Baustelle noch "lärmverursachende Arbeiten" statt, heißt es in einer Pressemitteilung weiter. "Dennoch werden wir den Hinweisen natürlich nachgehen und das Gespräch mit den Anwohnern im Ortsteil Regelsbach suchen. Es ist für uns selbstverständlich, dass die gesetzlichen Schallgrenzwerte im Dauerbetrieb eingehalten werden", betont ein Sprecher des Unternehmens. Dies sei auch durch den Hersteller der Anlagen garantiert.

"Nach Berechnung des TÜV Süd ist die in Regelsbach zu erwartende Schallemission sogar niedriger als es für reine Wohngebiete erlaubt wäre. Die am nächsten zu Regelsbach stehende Anlage ist etwa 1,7 Kilometer entfernt und damit deutlich weiter als gemeinhin empfohlen wird", teilt Green City Energy mit.

Gabbert schlug den betroffenen Bürgern bei der Sitzung im Bergdorfhaus vor, einen Ortstermin zu nächtlicher Stunde zu vereinbaren, damit er und die Gemeinderäte sich ein genaues Bild von der Situation machen könnten. Dazu wolle er auch einen Mitarbeiter der Betreiberfirma einladen. Dieser könne dann technische Fragen klären. Ein Datum muss noch festgelegt werden.