Die Burgruine Hohengeroldseck aus der Vogelperspektive Foto: Fliegergruppe Lahr-Ettenheim

"Verein zur Erhaltung der Burgruine Geroldseck" hat sich für 2017 viel vorgenommen

Ein Teil der Umfassungsmauer auf der Ruine der Geroldseck wird in diesem Jahr erneuert. Das hat der "Verein zur Erhaltung der Burgruine Geroldseck" bei seiner Hauptversammlung besprochen.

Schönberg. Der Verein hat in diesem Jahr viel vor. Das erläuterte Vorsitzender Thomas Schäfer, Bürgermeister der Gemeinde Seelbach, zusammen mit Schriftführer Wolfgang Singler, Mitarbeiter im Bauamt der Gemeinde. Nachdem alle Wände des Palas – des ehemaligen Wohngebäudes – restauriert wurden, sind zwei Teile der Umfassungsmauer in Blickrichtung Schuttertal in diesem Jahr an der Reihe.

Der "Bürgerwindpark südliche Ortenau" zwischen der Gemeinde Schuttertal und der Stadt Ettenheim habe "Ausgleichsmaßnahmen für das Landschaftsbild" zur Folge. Das Landratsamt in Offenburg hat daher rund 91 000 Euro für diesen dritten Bauabschnitt zur Verfügung gestellt. Die Arbeiten sollen beginnen, sobald es keinen Nachtfrost mehr gebe. Bei einer Besichtigung der Ruine habe das Landesdenkmal ausdrücklich den sehr guten Zustand des ehemaligen Herrschaftssitzes der Geroldsecker auf dem Burgkegel oberhalb der Passhöhe Schönberg gelobt. Sicher ist, dass ein neues Windrad in Sichtweite der Ruine in absehbarer Zeit fertig sein werde.

Hier stellte Schäfer fest, dass die Einwände gegen dieses vierte und wirtschaftlichste Windrad auf dem Raukasten nichts genützt hätten. Erfreulich sei aber, dass die Summe für Ausgleichsmaßnahmen jetzt 330 000 Euro betrage. Allerdings werde darüber nicht mehr der Landkreis, sondern die Stuttgarter Stiftung Naturschutzfond entscheiden. Der Vorsitzende äußerte die Hoffnung, dass man auch da einen Ausgleich im Landschaftsbild in der Nähe des Windrads berücksichtige.

Besucher wünschen sich Toiletten in der Nähe der Anlage

Ein Wunsch vieler, vor allem älterer Besucher sind Toiletten in der Nähe des Wahrzeichens der Region. Singler erklärte, dass zunächst an eine Erweiterung des bestehenden Gebäudes unmittelbar nach dem Aufgang in den Burghof ins Auge gefasst wurde. Allerdings sei das Denkmalamt nicht gerade davon angetan, das Holzhaus zu erweitern. Das größere Problem sei allerdings die Entwässerung. Denkbar sei hier nur ein Anschluss an die Kläranlage der unter dem Kegel befindlichen Bauernhöfe. Da aber genauere Pläne noch nicht vorliegen und damit auch noch keine Kalkulation möglich sei, werde das Thema, wenn es finanzierbar sei, erst im kommenden Jahr angegangen. Hier ergänzte Schäfer, das dieses Projekt auch scheitern könne.

Die Arbeiten, den Brückenaufgang in den Innenhof zum noch vorhandenen Turm zu erneuern, sind bereits vergeben und Teil des von der Versammlung genehmigten Haushalts. Eine Idee, die aber erst 2018 verwirklicht werde, ist, den Brunnen neu zu gestalten. Der steinerne Aufbau stammt aus den 50er-Jahren. Angedacht ist eine neue Überdachung aus Holz. Hier sollte wenn möglich auch der Schacht ausgegraben werden.

Die Tafel am Eingang zur Palas sollte durch ein Duplikat ersetzt werden. Das Dach schütze die Tafel nicht vor dem Wetter und vor Vandalismus. Das Original könnte im künftigen Kreuzgang des Rathauses in Seelbach einen geschützten Platz finden. Ein Steinmetz müsste klären, wie Ausbau und Transport der Inschrift aus der Zeit der Herrschaft der Geroldsecker funktioniere.

Der Kassenbericht der entschuldigten Rechnerin Sieglinde Drollmann wurde von den Mitgliedern einstimmig angenommen. Der Vorstand wurde auf Vorschlag von Gemeinderat Wolfgang Himmelsbach einstimmig entlastet. Als neue Beisitzerin wurde Daniela Paletta, Biberacher Bürgermeisterin,einstimmig gewählt. Sie ist damit Nachfolgerin von Hans-Peter Heitzmann.

 INFO

Termine

> Das Burgfest findet am Sonntag, 3. September, statt. Der mittelalterliche Markt soll erweitert werden.

>  Historiker Niklot Krohn, hält im Sommer auf dem Hof Schloss Dautenstein einen Vortrag über die Baugeschichte der Hohengeroldseck.