In drei Arbeitsgruppen haben die Teilnehmer ausgearbeitet, wie sie sich das Dorfjubiläum im Jahr 2020 vorstellen können . Auf dem Bild zu sehen sind (von links) Albert Schätzle, Ludwig Griesbaum, Judith Nägeli, Reinhard Ams, Bernd Hummel, Bernhard Vetterer und Klaus-Peter Obert. Foto: Axel Dach

Vorbereitungen auf das "große Fest" im Ortsteil Schuttertal der Gemeinde Schuttertal

An der Gestaltung der Feiern zum 750-jährigen Bestehen Schuttertals sollen sich die Bürger beteiligen. Zum zweiten Workshop trafen sich Bürgermeister Carsten Gabbert und die externe Moderatorin Judith Nägeli mit Mitgliedern der Gemeinde.

Schuttertal. Drei Gruppen haben in der Grundschule ausgearbeitet, wie sie sich die Festlichkeiten rund um das Jubiläum im Ortsteil Schuttertal im Jahre 2020 vorstellen können. Je ein Projektmitwirkender stellte anschließend die Ideen und Vorschläge vor. Angeregt haben alle drei Arbeitsgruppen über den Termin des großen Festwochenendes diskutiert. Einigkeit herrschte darüber, dass es im September 2020 stattfinden soll.

Die Teilnehmer haben einen sehr umfangreichen Katalog mit Anregungen ausgearbeitet, jedoch seien nicht alle Ideen realisierbar, sagte Judith Nägeli, die externe Moderatorin aus Karlsruhe. Volker Schillinger präsentierte als Ergebnis seiner Arbeitsgruppe, dass es ab Freitagabend und über das Wochenende eine Veranstaltung in einem Festzelt geben könnte, möglichst mit einem Festbankett für die Dorfbewohner.

Dabei könne man sich eine Art "Zeitreise" vorstellen. Details des Abends seien jedoch noch unklar, auch was die Bewirtung betrifft. Der Samstagabend soll dann "ein richtiger Knaller" werden, mit dem Auftritt einer Band als Höhepunkt des Festwochenendes. Dabei sollen neben Einheimischen auch Besucher aus der Region angesprochen werden. Am Sonntag könne man sich einen Zeltgottesdienst vorstellen, danach ein Frühschoppenkonzert und nachmittags einen Festumzug.

Schillinger stellte die Frage in den Raum, wer Schirmherr der Veranstaltung sein könne und welche organisatorischen Rahmenbedingungen für die Feier geschaffen werden sollten. Bürgermeister Gabbert stellte fest, dass dies mit der Vereinsgemeinschaft sowie im Gemeinderat besprochen werden müsse.

Einig war man sich darüber, dass man bereits beim Neujahrsempfang im Januar 2020 sowohl das Festprogramm als auch das aktualisierte Ortssippenbuch des bereits verstorbenen Heimatforschers Gerhard Finkbeiner, das momentan in Bearbeitung ist, präsentieren wolle.

Theateraufführung und historische Ausstellung sind durchaus vorstellbar

Die Arbeitsgruppe um Wolfgang Wölfle konnte sich ein gemeinsames Theaterprojekt im Frühjahr vorstellen, zum Beispiel eine Aufführung der "Kreuzsteinsage". Da in 2020 der 1. Mai auf einen Freitag fällt, favorisiert die Gruppe diesen Termin. Es könne eine Wanderung zum Kreuzstein angeboten werden, wo man das Theaterstück aufführen könnte. Auch ein Theaterprojekt um die "Lurewieblisage" sei interessant, hieß es.

Denkbar sei eine historische Ausstellung zum Thema "Schuttertal früher und heute" in der Festhalle. Dabei denke man vor allem an Otto Himmelsbach, der vermutlich einiges dazu beitragen könne. Ein Chor, Einladungen an die Amerika-Auswanderer der Familien Fehrenbacher und Müllerleile sind beispielsweise ebenfalls an gedacht. Manuela Ketterer von der Arbeitsgruppe "Dauerhafte Projekte" regte die Aktualisierung des Schuttertäler Heimatbuchs von Finkbeiner an. Auch die Herstellung eines Gedenksteins oder einer Graffiti-Skulptur sei vorstellbar.

Dazu soll die Jugendbeauftragte Franziska Bürkle "ins Boot" geholt werden, die die Jugendlichen von Schuttertal mit diesem Projekt betrauen könnte. Auch eine Beschilderung alter Häuser und Höfe sei angedacht, selbstverständlich unter Einbeziehung der Eigentümer.

Bürgermeister Gabbert lobte das breite Engagement: "Inhaltlich sind wir heute Abend ein Riesenstück weitergekommen", betonte er. Diese Vorschläge gehen nun bald auf "Abstimmungsreise" in die Vereine der Gemeinde.

Das nächste Treffen der Arbeitsgruppen ist die Ortsbegehung am 10. Juli um 19 Uhr. Treffpunkt dazu ist der Marienplatz vor der Kirche. Auch zu diesem Treffen sind alle interessierten Bürger eingeladen. Weitere Vorschläge seien ausdrücklich erwünscht und könnten gern jederzeit bei der Gemeinde eingereicht werden, hieß es.

INFO

Zur Geschichte

Schuttertal wird urkundlich erstmals 1270 unter den Orten im gleichnamigen Tal erwähnt, die dem Straßburger Dominikanerkloster zugeteilt worden sind. Bei der geroldseckischen Teilung von 1277 kam Schuttertal an die Linie von Geroldseck-Hohen-Geroldseck. Die erstmalige Erwähnung aller drei Orte reicht bis in das 11. Jahrhundert zurück. Die Orte Dörlinbach und Schweighausen gehörten bis 1803 zum Kloster Ettenheimmünster, welches dem Bistum Straßburg unterstand. Der Ort Schuttertal gehörte bis 1819 der Österreich unterstellten Grafschaft Hohengeroldseck an. Danach wurden alle drei Ortsteile badisch und zählten fortan zum badischen Staatsgebiet. Bis Ende 1973 waren alle drei Ortsteile selbstständige Gemeinden. Danach vereinigten sie sich zur neuen Gemeinde Schuttertal mit Verwaltungssitz im Rathaus in Dörlinbach. Seit 2004 ist Carsten Gabbert Bürgermeister der Gemeinde.