Die Freude über ihr Ehejubiläum ist Anton und Johanna Himmelsbach anzusehen. Gefeiert wird in einem Gottesdienst am Samstag. Foto: Axel Dach

Anton und Johanna Himmelsbach leben seit 60 Jahren Seite an Seite

Vor 60 Jahren hat Anton Himmelsbach, im Schuttertal bekannt als der "Wolfe-Toni", Johanna Maier vom Prechterhof geheiratet. Jetzt feiert das Paar die diamantene Hochzeit.

Schuttertal. Es sei Liebe auf den ersten Blick gewesen, berichtete Anton Himmelsbach freudestrahlend. Er kannte zwar die Tochter des damaligen Bürgermeisters und Prechterbauern Josef Maier schon vom Sehen, doch "gefunkt" habe es Anfang der 1950er-Jahre im "Adler". Johanna sei dort mit ihrem Vater bei einem Vereinsausflug des Männergesangvereins eingekehrt, wo sich an dem Tag auch Anton Himmelsbach aufhielt und sich beide ineinander verliebten.

Um seine Auserwählte restlos von sich zu überzeugen, machte sich Anton Himmelsbach öfters mit seinem Flügelhorn auf den Weg zum Prechterhof, um seiner Johanna vom Waldrand aus Liebeslieder vorzuspielen. Johanna Himmelsbach erzählte freudig, dass ihr das Lied "Wie die Blümlein draußen zittern" besonders gut gefallen habe. Mit diesem Werben begeisterte er die junge Johanna – und so wurde am 11. August 1957 standesamtlich und einen Tag darauf kirchlich in der Pfarrkirche St. Antonius geheiratet.

Getraut wurde das Paar von Pfarrer Wendelin Gihr. Es sei eine große und schöne Hochzeit gewesen, erzählen beide. Damals sei es üblich gewesen, dass das ganze Dorf mitfeierte, so konnten sie sich über ungefähr 500 Gäste freuen. Vom Elternhaus der Braut, dem Prechterhof, wurde der Hochzeitszug begleitet vom Schuttertäler Musikverein, dem Anton bis heute als Ehrenmitglied angehört, und den Gästen. Als Glücksbringer liefen zwei Kaminfeger mit. Viele Schuttertäler standen am Straßenrand und winkten dem Brautpaar zu.

Zwei Kaminfeger haben Glück gebracht

Das Hochzeitspaar wohnte dann im Regelsbach, im Elternhaus von Anton Himmelsbach. Über sieben Kinder konnte sich das Paar freuen. Während Anton Himmelsbach als Maurermeister für den Lebensunterhalt sorgte, kümmerte sich Johanna, gelernte Hauswirtschafterin, um Kinder, Haus und Hof. Sie fühlten sich ihr ganzes Leben lang sehr wohl und gut aufgehoben im Regelsbach. Beide freuen sich, trotz gesundheitlicher Beeinträchtigungen, jeden Tag aufs Neue, zusammensein zu können.

Das liebste Hobby von Anton Himmelsbach ist die Imkerei, die er seit einiger Zeit altersbedingt an Enkel Simon abgegeben hat, jedoch beobachtet er täglich gerne seine Bienen. Johanna Himmelsbach besucht mehrmals in der Woche die Tagesgruppe des Seniorenheims in Seelbach, wo sie sich wohlfühlt und die Geselligkeit genießt; es gehe ihr dort und auch zu Hause sehr gut, berichtet sie. Drei ihrer Kinder wohnen in der näheren Umgebung und können so regelmäßig ihre Eltern besuchen.

Einen schweren Schicksalsschlag musste die Familie verkraften, als ihre jüngste Tochter Gisela 2013 starb. "Gesundheit sei das Wichtigste im Leben", betont Johanna Himmelsbach. Beide freuen sich, dass sie zusammen mit ihren Kindern Franz-Josef, Anton, Rita, Gerhard, Christine und Renate, 13 Enkelkindern, Verwandten und Freunden die diamantene Hochzeit feiern können. Pünktlich zum Ehrentag ihrer Großeltern kam auch Enkelin Julia aus Amerika zurück, welche dort ein Jahr als Au-Pair-Mädchen tätig war.

INFO

Gottesdienst

Die diamantene Hochzeit wird am morgigen Samstag gefeiert. Um 10 Uhr beginnt ein feierlicher Gottesdienst in der St. Antonius-Kirche in Schuttertal. Die Trachtenkapelle Schuttertal, in der Anton Himmelsbach selbst bis im Jahre 2000 aktiv war, wird den Gottesdienst umrahmen.