"Lampenfieber habe ich noch vor jeder Aufführung", gibt Michael Himmelsbach zu. Foto: Axel Dach

Michael Himmelsbach übernimmt beim MGV-Theater oft lustige Rollen

Schuttertal. Michael Himmelsbach vom "Vogtbenedikthof" ist aus der Laienspielgruppe des MGV "Schutterbund" nicht wegzudenken. Seit nun 31 Jahren wirkt er an den Aufführungen des Vereins mit.

Als er mit seinen beiden "Kumpels" Roland und Anton den MGV 1986 als Jungsänger bereicherte, wurde er noch im selben Jahr in die vereinseigene Theatergruppe integriert. Seinen ersten Auftritt hatte der heute 47-Jährige 1987 in dem historischem Volksstück "Schinderbärbel", in dem es um eine Hexenverbrennung im Mittelalter ging. Himmelsbach spielte einen Knappen – mit anderen jungen Männern lief er beim "Knappentanz" im Kreis. Im folgenden Jahr hatte er in dem Volksstück "Das Schicksal des Bauern Michel Lenk" bereits eine kleine Sprechrolle.

In dem 2003 aufgeführten Stück "Ewiges Leben" unter der Leitung von Ludwig Griesbaum hatte Himmelsbach eine markante Hauptrolle als "Schacher Sepp". Dessen Lebensuhr war abgelaufen, sodass er von Petrus und seiner Himmelsmannschaft in die Ewigkeit abberufen werden sollte. Durch eine List konnte er jedoch 18 weitere Lebensjahre gewinnen. Himmelsbach erinnert sich: "Für diese Rolle musste ich sehr viel auswendig lernen, was mir keine große Mühe bereitete. Heute brauche ich länger, um einen Text zu lernen." Auch der Part des Hofnarren in "Die Rache der Geroldsecker" 1991 machte ihm viel Spaß.

Himmelsbach übernahm meist lustige Rollen. Als Knecht oder in der Rolle anderer "knorriger" Charaktere hatte er die Lacher oft auf seiner Seite. Auch in den vor Jahren noch als Zugabe gespielten lustigen Einaktern wurde er gebraucht. Beim "75. Geburtstag", aufgeführt 1992, spielte er etwa unter der Leitung von Josef Schwörer einen Zwölfjjährigen. Mit Sätzen wie "Soll ich die andere Torte auch noch aufschneiden?" nervte er in dem Stück sehr zur Erheiterung des Publikums eine ganze Geburtstagsgesellschaft.

47-Jähriger ist nicht nur Schauspieler, sondern baut auch die Kulissen für die Aufführungen

Beim Theaterspielen ist ihm die Kameradschaft im Ensemble am Wichtigsten, betont er. Auch Regisseur Ludwig Griesbaum zuliebe spiele er heute noch mit, freue dieser sich doch jedes Jahr, ihn für markante Rollen einsetzen zu können. Jedoch könne er sich durchaus auch ein Leben "ohne Theater" vorstellen, um mehr Zeit mit seiner Ehefrau Melanie und den beiden Kindern Klara und Johann zu verbringen, sagt Michael Himmelsbach mit einem Augenzwinkern.

An den Tagen nach Weihnachten bis zu den Aufführungen an Dreikönig ist er täglich von morgens 9 Uhr bis nach Mitternacht in der Festhalle anzutreffen, ist er doch auch noch als Kulissenbauer tätig. Auf das handwerkliche Geschick des gelernten Schreiners kann die Theatergruppe nicht verzichten. Vormittags bis in die Abendstunden baut er also Kulissen, danach geht es nahtlos über zum Proben auf die Bühne.

Unerlässlich sei es, die Texte perfekt auswendig zu können, dann könne er gut agieren. Doch auch ihn packt vor seinen Auftritten immer noch das Lampenfieber. Nach den ersten zwei Sätzen sei die Nervosität aber verflogen, so Himmelsbach. Weit aufgeregter sei er, wenn er bei Konzerten im Männerchor ein Solo zu singen habe.

In diesem Jahr freut er sich besonders, dass er zusammen mit seinem Patenkind Paul Himmelsbach auf der Vereinsbühne steht. Während dieser als Schönheitschirurg sein Talent zeigen wird, hat Michael Himmelsbach eine markante Rolle als Klinikhausmeister "Hebbel". Dieser schärft das Besteck, räumt den Operationssal auf, leert die Bettpfannen.

Wer miterleben möchte, was "Hebbel" sonst noch alles in der "Klinik für ästhetische und plastische Chirurgie an der Schutter" zu tun hat, hat hierzu dreimal Gelegenheit: Am Freitag, 6. Januar, ab 14 und 20 Uhr sowie am Samstag, 7. Januar, ab 20 Uhr. Für die Abendvorstellungen sind nur noch wenige Karten vorrätig. Reservierungen sind heute ab 18 Uhr unter Telefon 07823/29 43 möglich.