Foto: A. Dach

Im Schuttertal wird das Fest der christlichen Nächstenliebe gefeiert

Die drei Kindergärten der Gemeinde Schuttertal haben am Wochenende den St.-Martins-Tag gefeiert. Das Fest ist einer der Höhepunkte im Kindergartenjahr.

Schuttertal. Die Kleinen zogen in der Dunkelheit mit ihren leuchtenden Laternen, begleitet von St. Martin hoch zu Ross, ihren Familien, den Schulkindern, der örtlichen Musikkapelle und der ganzen Dorfgemeinschaft durch die Straßen.

"Oh, schaut mal, wie schön es hier geschmückt ist", ruft ein Kind, als es die vielen steinernen Stufen bei der St.-Antonius-Kirche in Schuttertal erblickt. Liebevoll haben die Erzieherinnen und der Elternbeirat der Kindertagesein- richtung St. Josef die Kirchentreppen mit kleinen leuchtenden Laternen geschmückt, welche in der Dämmerung den zahlreich erschienenen Kindern und Besuchern den Weg zum Kircheneingang warm erleuchteten.

Zu Beginn der Martinsfeier in der Kirche ertönte liebliche Meditationsmusik durch den hohen Kirchenraum, die Kindergartenkinder zogen mit ihren kleinen Laternen in der Hand zum Altar. "Tragt in die Welt nun ein Licht, sagt allen fürchtet euch nicht", sangen die Kleinen danach gemeinsam mit den anderen Gottesdienstbesuchern. Auf einer großen Leinwand wurde in Form von bunten Bildern die St.-Martinsgeschichte von den Erzieherinnen erzählt: Martin wurde im vierten Jahrhundert im heutigen Ungarn geboren. Er war römischer Soldat, Offizier und Christ. Auf einem Ritt durch Frankreich soll sich die bekannte Szene mit der Mantelteilung abgespielt haben: Martin schenkt die Hälfte seines Soldatenmantels einem frierenden Bettler, seither ist diese Geste das Symbol für christliche Nächstenliebe.

Gemeinsam wurden noch Martinslieder in der Kirche gesungen, bevor es mit den wunderschönen, zum großen Teil selbst gebastelten Laternen zum Umzug auf die Straße ging. Begleitet wurden die Kinder im Ort Schuttertal von Sankt Martin hoch zu Ross, dieses Jahr zum ersten Mal verkörpert von dem neunjährigen Jakob Himmelsbach. Sein Vater Roland "Schwabenhofbauer", der den St. Martin in Schuttertal viele Jahre zuvor gespielt hatte, begleitete zu Fuß seinen Sprössling, welcher stolz als St. Martin verkleidet auf dem großen, braun-weiß gefleckten Pferd seines Vaters saß. Außerdem begleitete das Jugendorchester der Trachtenkapelle unter der Leitung von Manuel Philipp Gruber die Kinder bei ihren Liedvorträgen.

Gemeinsam zogen sie durch die Pfarrgutstraße sowie Modoscher Straße bis zum Schulhof. Dort wurden sie bereits empfangen von der Feuerwehrabteilung Schuttertal, die ein hell loderndes Martinsfeuer vorbereitet hatte. Bei heißen Getränken sowie Brezeln, die jedes Kind kostenlos von der Gemeinde bekam, ließ man den traditionellen St.-Martinsabend gemütlich ausklingen.

Auch in Dörlinbach und Schweighausen wurde am Wochenende das St.-Martinsfest gefeiert, ebenfalls organisiert von den dortigen katholischen Kindergärten.