DRK-Gruppe übernimmt Erstversorgung von Verunglückten / Kritik an Krankenkassen

Die "Helfer-vor-Ort-Gruppe" des örtlichen DRK überbrückt im Schuttertal durch Erstversorgung die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Eine Tätigkeit, die mehr denn je benötigt wird.

Schuttertal (wt). Im vergangenen Jahr wurden die Aktiven 61-Mal zu Notfällen alarmiert. Interessant dabei ist, dass dazu nur vier Verkehrsunfälle gehörten – also betrafen 57 Alarme Vorfälle im Haus. Insgesamt 190 Einsatzstunden leisteten die Helfer bei ihren Einsätzen. Dazu addieren sich weitere Stunden für Ausbildung und Arbeiten am Einsatzfahrzeug.

Verständlicherweise ist es wichtig, dass die herbeigerufenen Helfer den Einsatzort schnell finden. Zweimal wurde das Einsatzfahrzeug zum Transport des Patienten von zuhause bis zum Rettungswagen benötigt, da die glatten Wege ein Hindernis für die hauptamtlichen Retter waren. Bürgermeister Carsten Gabbert bat deswegen darum, dass er über eventuell fehlende Beschilderungen informiert werde. Im Ortsverein wird man sich daher zusammensetzen und die Einsätze dahingehend überprüfen, ob es Orientierungsschwierigkeiten bei den Anfahrten gegeben hat.

In der Versammlung kam die fehlende Unterstützung durch Krankenkassen und den Staat zur Sprache. Die Helfer, die diesen ehrenamtlichen Dienst leisten, klingeln bei Haus- und Straßensammlungen an den Türen, um Geld für die Arbeit des Ortsvereins und also auch für ihre Einsätze zu erbitten. Bedenkt man, dass allein die Füllung der oft benötigten Sauerstoffflasche fast 60 Euro kostet und diese in Lahr getauscht werden muss, ist es kein Wunder, dass die Helfer sich etwas ausgenutzt fühlen. Sie haben ihre Einsatzkleidung zu Hause und können von da aus zum Einsatzort fahren, während der Land Rover parallel dazu anfährt. So sind auch die Kosten für die Anfahrt mit dem eigenen Auto aus der privaten Kasse zu bezahlen.

"Und dann schreibt eine Krankenkasse auf die Bitte um ein Geschenk für die Aktiven, dass aufgrund vieler Anfragen Werbemitteln nur themenbezogen oder im Rahmen einer Kampagne direkt an die Versicherten gegeben werden", wurde in der Versammlung moniert. "Nicht bekannt ist, was ein Versicherter, den die Helfer vor Ort mit Verdacht auf Schlaganfall versorgen, mit einem Werbegeschenk anfangen soll", so der bittere Kommentar eines Helfers.

Um die psychologische Betreuung der Helfer kümmert sich Ortsvereinsarzt Siegfried Hänselmann. Bereitschaftsleiter Walter Schmidt dankte den Mitgliedern der Gruppe, die eine wichtige Aufgabe zum Wohl der Allgemeinheit leisteten.