Arnold Schultheiß ist Schauspieler und Sänger mit Leib und Seele. Foto: Axel Dach Foto: Lahrer Zeitung

Arnold Schultheiß ist seit 1980 Schauspieler in der Theatergruppe der Trachtenkapelle Schuttertal

Arnold Schultheiß wirkt nun seit 36 Jahren in der Theatergruppe der Trachtenkapelle Schuttertal mit. Auch in der Operette "Die ungarische Hochzeit", die am Montag Premiere hat, spielt er eine tragende Rolle.

Schuttertal. Bereits mit 13 Jahren ist Schultheiß in die Trachtenkapelle eingetreten – das war 1976. Schon zwei Jahre später unterstütze er seine Kollegen beim Kulissenbau, 1979 wurde er als Souffleur eingesetzt. Hans Hummel, der damalige Regisseur der Theatergruppe der Trachtenkapelle, hatte jedoch Größeres mit dem talentierten Schuttertäler vor, denn bereits 1980 holte er ihn auf die Vereinsbühne.

In dem Theaterstück "Alles wegen Laura" spielte Schultheiß einen Bahnhofsinspektor. Als er davon erzählt, lacht er und sagt: "Ich kann mich noch sehr gut erinnern, insbesondere daran, dass auch eine echte Ziege, eben die Laura, mitspielte."

Die gute Kameradschaft in der Theatergruppe und die Begeisterung dafür, in eine neue Rolle schlüpfen zu können, nennt er als Hauptgründe, weshalb er nun so lange dabei ist. Doch er brauche auch den gewissen "Nervenkitzel", den er auf der Bühne verspüre. Lampenfieber empfinde er noch vor jedem Auftritt, doch das gehöre eben dazu. Auch das Singen bereite ihm große Freude, was er bei den Operetten jedes Jahr erneut unter Beweis stellen kann. Wer die Schuttertäler Operetten schon einmal besucht hat, weiß, dass Schultheiß auch gesanglich immer voll überzeugt hat, ob solo oder im Theaterchor.

Schultheiß stammt aus einer Theaterfamilie. Sein Vater Franz agierte viele Jahre als Darsteller in der Bühnengruppe des MGV Schuttertal und war sogar mehrere Jahre Regisseur der "Luststück-Theatergruppe" des MGV. Auch seine Brüder Thomas und Robert begeisterten das Publikum alljährlich beim Theaterspiel.

Schultheiß hat in vielen Operetten der Trachtenkapelle in tragenden Rollen überzeugt. So kann er sich noch sehr gut an seine Paraderolle von 1989 als österreichischer Kaiser in der Operette "Zum Weißen Rössel am Wolfgangsee" erinnern. "S’ist einmal im Leben so, allen geht es ebenso, was man möchte so gern, liegt so fern. Wenn man alles haben könnt, wenn man ohne Mühe fänd, was man nie erreicht, dann wär’s leicht!", sang Schultheiß damals – den Text kann er noch heute auswendig.

Vor eine große Herausforderung stellte ihn 1987 die Rolle des "Freischütz" im gleichnamigen Stück, denn dafür musste er sehr viel auswendig lernen. Damals gründete die Theatergruppe unter der Leitung von Hans Hummel einen Chor, den "Jägerchor". Im Folgejahr führte das Ensemble dann seine erste Operette "Schwarzwaldmädel" erfolgreich auf. Seither spielt die Theatergruppe Operetten. Doch auch bei den Freilichtspielen in Seelbach von 2004 bis 2009 hatte Schultheiß große Auftritte, 2008 spielte er dort etwa den Stauffacher in "Wilhelm Tell".

Ungarischen Hochzeit" wird an drei Abenden in der Festhalle aufgeführt

Schultheiß ist sehr dankbar, dass seine Familie ihm bei seinem Hobby den Rücken freihält. So hört ihn seine Frau Marion regelmäßig beim Üben seiner Texte ab. Die 21-jährige Tochter Marlene ist sogar seit mehreren Jahren eine treue Helferin bei den Theaterstücken der Trachtenkapelle, ist sie doch mit Manuel Philipp Gruber für die Tontechnik verantwortlich.

Wer Schultheiß in seiner diesjährigen Rolle als Stuhlrichter "Kismarty" in der Operette "Ungarischen Hochzeit" unter der Leitung von Dominik Schätzle erleben möchte, hat am 26., 27. und 28. Dezember jeweils ab 20 Uhr (oder am zweiten Weihnachtsfeiertag ab 14 Uhr) Gelegenheit dazu. Außer einer großen Sprechrolle und dem Mitwirken in mehreren Chorpassagen singt Schultheiß dabei auch ein Sololied.