Die Kita St. Elisabeth befindet sich in direkter Nachbarschaft zur Grundschule. Die Sulzer Grundschüler (siehe Bild) werden vermutllich keine neuen Spielkameraden bekommen. Der Umbau freier Schulräume ist aus Sicht der Stadt zu teuer. Foto: Baublies

Verantwortliche prüfen Varianten, um fehlende Plätze zu schaffen

Die Suche nach einer "Sulzer Lösung" für 18 fehlende Plätze in der Kita St. Elisabeth geht weiter: Die Stadt Lahr, der Sulzer Ortschaftsrat und der Träger haben sich beraten. Nun ist eine Container-Lösung im Gespräch.

Sulz. Für zehn Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren und acht Kleinkinder unter drei Jahren soll es in der Sulzer Kindertagesstätte ab kommenden September keine Plätze geben. Auch in Kernstadt Lahr mangelt es an Betreuungsmöglichkeiten. Betroffene Eltern gründeten die Initiative "Sulzer Lösung" mit dem Ziel, ihre Kinder wohnortsnah unterzubringen.

Nach Auskunft von Günter Evermann, Amtsleiter für Soziales, Schulen und Sport, gibt es in Lahr für das kommenden Kindergartenjahr noch 18 Plätze für Drei- bis Sechsjährige in der Kita in der Lotzbeckstraße. Ein Krippenplatz steht in der Kita Alleestraße zur Verfügung. Die neue Kita im Bürgerpark wird erst Anfang 2018 eröffnet und soll über 25 Plätze verfügen.

In der evangelischen Kita Regenbogen wird es nach Ende der Baumaßnahmen im Sommer insgesamt zehn weitere Krippen- und zwölf Kindergartenplätze geben. Die Einrichtung kann laut Evermann noch keine Zahlen vorlegen. "Eine Bedarfsplanung für Kindergärten ist sehr schwierig. Oftmals sagen Eltern kurzfristig ab, da sie ihr Kind beispielsweise erst ein halbes Jahr später unterbringen möchten", erklärt er. Das sei besonders bei den Kleinkindern unter drei Jahren der Fall. "Eltern sollten ihre Kinder schnellstmöglich anmelden und nicht die Anmeldefrist verpassen", rät er.

Im Fall der Sulzer Kita haben sich Verwaltung, Ortschaftsrat und Träger am vergangenen Dienstag getroffen, um drei Möglichkeiten zur Einrichtung einer zweiten Krippen- und einer weiteren Kindergartengruppe zu prüfen. Eine Unterbringung in der benachbarten Grundschule haben die Beteiligten nun ausgeschlossen, berichtet Evermann auf Anfrage unserer Zeitung. "In der Schule gibt es freie Räume, aber die nötigen Umbauarbeiten sind zu teuer", erklärt er. Schließlich könne man in einem Schulraum nicht ohne weiteres in eine Krippengruppe umfunktionieren, da gewisse Mindeststandards gelten, so der Amtsleiter (siehe Infokasten).

Zwei Krippengruppen könnten im Container einziehen

Als Alternative peile man eine Containerlösung an. Dabei würde neben der bestehenden Krippengruppe eine weitere für acht Kleinkinder eingerichtet werden. Beide Gruppen würden dann in den Container umziehen. Somit wäre ein Raum in der Kita frei, in die ein Teil einer um zehn Plätze aufgestockten Kindergartengruppe einziehen könnte. Auch bei der Containerlösung müsse Mindeststandards eingehalten werden, betont Evermann.

"Wir überprüfen als nächstes, ob die Containerlösung tatsächlich die beste Variante ist", so der Amtsleiter. Zudem müssen Standorte für die Container in Kita-Nähe gefunden und die Kosten kalkuliert werden. Zuletzt sei die Verwaltung aber weiterhin auch darauf bedacht, die Belegung der Kitas in der Lahrer Innenstadt zu prüfen. So gebe es zwar einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz, aber nicht auf eine möglichst wohnortnahe Einrichtung.

Sowohl Evermann als auch der Ortsvorsteher Rolf Mauch betonen, dass der Gesprächstermin in dieser Woche sehr offen gewesen sei. "Alle haben den Willen, etwas zu bewegen und sind sich einig, dass etwas getan werden muss", sagt Mauch.

INFO

Standards

Zur Gründung einer Krippengruppe müssen Mindeststandards eingehalten werden. Laut Günter Evermann, Amtsleiter für Soziales, Schulen und Sport bei der Stadt Lahr, hängt die Größe eines Krippenraums von der Zahl der Kinder ab. Pro Kind müssen drei Quadratmeter eingeplant werden, was bei zehn Kindern Mindestgröße von 30 Quadratmetern ausmacht. Zur Krippengruppe gehört auch ein Ruheraum, bei dem pro Kind eineinhalb Quadratmeter eingerechnet werden. Zur Grundausstattung zählen ebenso Garderobe, Sanitärbereich und Küchenzeile.