Mittelalter-Spektakel: 14. Auflage der Hieronymus-Schlossfestspiele in Schmieheim lockt viele Besucher an
Wenn Ritter ihre Lager aufschlagen, Burgfräulein flanieren und Gaukler Schabernack treiben, dann finden die Hieronymus-Schlossfestspiele statt. Die 14. Auflage des mittelalterlichen Spektakels hat sich einmal mehr als Publikumsmagnet erwiesen.
Schmieheim. Das Gelände rund um das Schloss mit seiner historischen Kulisse war am Samstag und Sonntag bei strahlendem Sonnenschein voll mit Besuchern. An beiden Tagen hatten Krämer, die ihre Waren feilboten, und Mundschenke, die für den Gaumenschmaus sorgten, alle Hände voll zu tun.
Den Auftakt bildete am Samstagnachmittag der Einzug von Spielleuten, Vertretern der Gemeinde, Braumeister Jörg Lusch, Marktvogt, Gesinde, Bauchtänzerinnen und den Veranstaltern Gerhard und Sonja Fischer. Dem feierlichen Brimborium mit Musik folgte die offizielle Eröffnung mit der Verlesung der Marktregularien. Marktvogt Tomberg von der Heide versprach den Besuchern ein unterhaltsames Programm. Zuvor ermahnte er zu Zucht und Ordnung – zur Warnung ließ er die Wache ihre Lanze heben. Die Wirtsleute bat er außerdem, "sauber einzuschenken", Musiker und Trommler sollten "keine falschen Töne" spielen.
Alle Akteure boten an beiden Tagen ein buntes Programm, das nahtlos ineinander überging. Ritter spazierten in voller Montur über das Gelände, was in Anbetracht der Temperaturen wahrhaftig eine Heldentat war. Zu sehen waren abenteuerlich gekleidete Gaukler und Spielleute, die musizierten und so manches Kunststück vorführten, sich unter das Volk mischten und für Kurzweil sorgten. Viele Blicke richteten sich auch auf den Falkner.
Zauber- und Feuershows mit viel Akrobatik runden das Treiben ab
Neben dem Marktgeschehen und den authentisch ausgestatteten Ritterlagern, die es zu bewundern gab, fand das Hauptprogramm auf der Bühne statt. Dort kreuzte Ritter Hermann mit seinem Team die Schwerter. Das magische Duo "Du und Ich" zeigte außerdem eine spektakuläre Zaubershow.
Höhepunkt am Samstagabend war nach Einbruch der Dunkelheit eine Feuershow mit viel Akrobatik. Bei den Vorführungen von Feuergaukler Domenikus und seinem Team kamen die Besucher aus dem Staunen nicht heraus. Bauchtänzerinnen, eine Märchenerzählerin sowie die Musik der Gruppen "Ridewanz" und "Deus Aie" rundeten das mittelalterliche Treiben ab. Auf das Mittelalter ausgerichtet waren auch diverse bunte Verkaufsstände. Die Krämer boten mit ihren Waren wie Schmuckstücken, Gewandungen, Kräutern, Tinkturen und Trinkhörnern ein stimmiges Bild. Ebenso die Handwerker, die alte Handwerkskunst präsentierten.
So erlebten Teilnehmer und Besucher an beiden Tagen ein schönes mittelalterliches Treiben, das so manch einer einem Discobesuch vorzieht, wie teilweise zu hören war. Es ist wohl auch das familiäre Flair, das die Schlossfestspiele kennzeichnet und beliebt macht. Dass das so bleibt, dafür sorgt Ausrichter Fischer, der bereits für das 15-jährige Bestehen im kommenden Jahr plant.