Der Posterboy der Rechtspopulisten: Milo Yiannopoulos. Foto: AFP

Kleider machen Leute. Oder auch nicht. Um das herauszufinden, unterziehen wir den Kleidungsstil bekannter Persönlichkeiten einem Stresstes. Heute: Milo Yiannopoulos.

Stuttgart - Das rechtskonservative Nachrichtenportal „Breitbart News“ verliert einen seiner schillerndsten Blogger und Provokateure: Milo Yiannopoulos. Angeblich verlässt der glühende Anhänger des US-Präsidenten Donald Trump die Redaktion aus freien Stücken. Doch der höchst umstrittene Journalist, der vor allem dank seiner Hetztiraden gegen Feministinnen und Flüchtlinge zum Posterboy der amerikanischen Rechtspopulisten aufstieg, zog mit einem verharmlosenden Kommentar zu einem kursierenden Pädophilen-Video den Zorn der New Yorker Konservativen auf sich.

Ironisch gemeinter Nippes

Das ist eine gute - und eine sehr gute Nachricht. Die gute zuerst: Selbst für einen Hass-Sprecher wie Milo Yiannopoulos ist irgendwann einmal Schluss mit Lustig. Und die sehr gute Nachricht lautet: Die Welt ist um eine bizarre Karikatur ärmer. Denn der Brite fiel vor allem durch seine zudringliche Geschmacklosigkeit auf. Wie er spricht, so zieht er sich an. Sein Kleidungsstil ist aggressiv und pöbelhaft. Oft trägt er überdimensionierten Schmuck am Hals, am Handgelenk eine Perlenkette, Nippes, der wohl ironisch gemeint sein soll. Doch der Zierrat dient lediglich einer ziemlich schlechten Parodie subversiver Künstler und Musiker. Je nach Tageslaune zitiert der 32-Jährige den Punker, den Glamrocker, den Hip-Hopper, manchmal sogar Andy Warhol, um ihn der Lächerlichkeit preiszugeben. Selbst in geschlossenen Räumen trägt Yiannopoulos gern mal wie eine neurotische Diva Sonnenbrillen. Und die Frisur wechselt Yiannopoulos ungefähr so oft wie Donald Trump seine Meinung. Platinblond war die Trendfarbe der letzten Zeit. Auch Rechtsausleger wie Geert Wilders oder Boris Johnson lieben diese Haarfarbe. Ein Trend so cool wie ein Blondinenwitz.