Zwinkerzwinker: Horst Lichter bei der Verleihung der Goldenen Kamera. Foto: dpa

Kleider machen Leute. Oder auch nicht. Um das herauszufinden, unterziehen wir den Kleidungsstil bekannter Persönlichkeiten einem Stilcheck. Heute: Horst Lichter.

Stuttgart - Die Berufsbilder ändern sich. So blieb beispielsweise früher mal ein Koch ein Koch, von der Lehre bis zur Rente, im Idealfall also ein ganzes Arbeitsleben lang. Heute ist das anders. Ein Koch beginnt als Koch, wird bald daraufhin Fernsehkoch, dann Buchautor, schließlich Moderator von erfolgreichen TV-Sendungen wie „Bares für Rares“. Niemand weiß, welche beruflichen Menüs so ein Koch wie Horst Lichter noch auf seine Speisekarte setzen wird, bevor er in die Rente geht. Promi im Dschungelcamp? Minister für Gesundheit und Ernährung? Vieles scheint möglich.

Moustache und Oldtimer

Warum Horst Lichter so beliebt ist, fragen sich viele. „Bares für Rares“, die populäre ZDF-Sendung um viel Trödel und wenig Antiquitäten, war dieses Jahr sogar für den Grimme-Preis nominiert. Ein These geht so: Horst Lichter ist deswegen ein Sympathieträger, weil er genau so aussieht. Mit seinen kreisrunden Brillengestellen, die ja vor allem in den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts en vogue waren, wirkt der 55-jährige Rheinländer selbst wie eine Antiquität im digitalen Zeitalter. Dazu passend ist sein Markenzeichen: der imposante Schnurrbart. Ein klassischer Moustache, dessen Spitzen nach oben wie zwei Eichhörnchenschwänze zeigen. Dieser Mann lächelt immer – oder besser: sein Bart. Dieses wilhelminische Gepräge wiederum suggeriert Volksnähe, eben weil der bekennende Auto-Oldtimer-Liebhaber Horst Lichter in seinen Fernsehbeiträgen nostalgische Gefühle weckt. Ob er nun ein traditionelles Menü zubereitet oder über die schlechte Kopie einer Meißener Sauciere schwadroniert, stets wirkt der Moderator wie der Vertreter, nein: Verkäufer der vermeintlich guten alten Zeit. Überflüssig zu erwähnen, dass Turnschuhe nicht zu seinen zahlreichen Leidenschaften gehören.