Der Emir von Katar trägt gern offene Schuhe. Foto: AP

Kleider machen Leute. Oder auch nicht. Um das herauszufinden, unterziehen wir den Kleidungsstil bekannter Persönlichkeiten einem Stilcheck. Heute: der Emir von Katar.

Stuttgart - Manche würden in den Schuhen höchstens den Müll aus der Wohnung bringen. Was heißt Schuhe? Es sind Schlappen zum Reinschlüpfen, Riemensandalen, in denen man auch das Autofahren besser sein lassen sollte. Und sowieso: Ohne den Nachweis einer Pediküre dürfte man zehenfreie Schuhe an erwachsene Männer eigentlich gar nicht verkaufen. Die allsommerlichen Ekelfußparaden in den Innenstädten sind ein öffentliches Ärgernis, welches der Gesetzgeber leider nicht ahndet. Darüber kann man sich aufregen. Oder aber zur Kalmierung der Nerven die modischen Gepflogenheiten in anderen Ländern studieren, etwa in Saudi-Arabien, wo letztens der Emir von Katar zum Gespräch mit dem amerikanischen Präsidenten zehenfrei erschien. Ob der luftige Auftritt die aktuelle Krise Katars ausgelöst hat, ist fraglich. Doch bei Donald Trump weiß man ja nie.

Zum Staatsbesuch oder zur Mülltonne

Der Perspektivwechsel lohnt jedenfalls. Wie man unschwer erkennen kann, passen die Kläpperchen von Emir Scheich Tamim Bin Hamad al-Thani ausgezeichnet zum knöchellangen Gewand. Die Dischdascha wird traditionell in den Wüstenregionen der Arabischen Halbinsel von Männern getragen. Auch sind die Füße des Emirs, so scheint’s, gepflegt. Welchen Sandalenhersteller er bevorzugt? Unklar. Doch mit hoher Wahrscheinlichkeit meidet der Mann billige Basarware.

Die Edelmarke Hermès zum Beispiel hat in der Kollektion Herrensandalen im Angebot, die Modellnamen wie Oman oder Izmir tragen und eine bestimmte Käufergruppe locken sollen. Ob ein Mann in Sandalen zum Staatsbesuch oder lediglich zur Mülltonne latschen sollte, hängt maßgeblich vom Kontext ab, von der Umgebung, der Situation und dem Rest der Verkleidung. Alles andere klärt man bei der Pediküre.