Tausende Gäste vergnügen sich täglich im Europa-Park. Zwischen einer Besuchergruppe und Sicherheitsleuten des Parks hat es jetzt Ärger gegeben. Foto: pse

Für den Sicherheitsdienst des Europa-Parks gibt’s Kritik, aber auch viel Zustimmung

Die Ettenheimer Polizei ermittelt weiter mit Hochdruck nach der Auseinandersetzung am Sonntag vor einer Woche im Europa-Park. Dabei hatte es, wie berichtet, zwischen einer Besuchergruppe und Sicherheitsleuten des Parks gekracht.

Rust. Es gab sechs Leichtverletzte, mehrere Anzeigen wegen Körperverletzung und den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit gegen Parkmitarbeiter. Geäußert wurde er von Mitgliedern einer türkischen Großfamilie aus Frankreich, für die der Parkbesuch nach den Rangeleien vorzeitig beendet war.

In türkischen Online-Foren hat der Fall für mächtig Wirbel gesorgt, sogar das türkische Fernsehen hat berichtet. In einer Nachrichtensendung wurde ein Beitrag gezeigt, der im Wesentlichen aus einem verwackelten Handy-Video besteht, das offenbar ein Mitglied der Besuchergruppe aufgenommen hatte. Darauf ist Personal zu sehen, das einen Mann zum Ausgang führt – und eine schimpfende sowie gestikulierende Gruppe von zwölf bis 15 Personen, die mit dieser Maßnahme gelinde gesagt nicht einverstanden sind. Dann gibt’s einen Tumult, der Mann, der des Parks verwiesen wurde, versucht sich loszureißen, zwei weitere Männer sitzen plötzlich am Boden. Schläge oder Aggressionen seitens der Sicherheitsleute sind nicht zu sehen.

In dem Beitrag des türkischen Fernsehens wird indes der Vorwurf geäußert, Parkmitarbeiter hätten "Türken raus" gerufen, was der Park allerdings strikt von sich weist. Das Unternehmen hatte auch selbst die Polizei verständigt, als der Streit eskalierte.

Trotzdem scheint der Ruf des Freizeitparks unter Türken gelitten zu haben. In türkischen Online-Foren solidarisieren sich Teilnehmer mit der Besuchergruppe, auch auf der Facebook-Seite des Freizeitparks finden sich kritische Stimmen. So schreibt ein Teilnehmer mit türkischem Namen: "Gewaltverherrlichendes rassistisches Sicherheitspersonal. Der Park wird mich und meine Kinder nie wieder sehen."

Gleichzeitig erlebt der Freizeitbetrieb aber auch eine Welle der Solidarität, die überwältigende Mehrheit der Facebook-Teilnehmer nimmt das Personal in Schutz. "Super Park, in welchem man sich dank den Sicherheitsdiensten etwas sicherer fühlt. Denn auch wir machten schon oft Bekanntschaft mit Menschen, welche sich nicht benommen haben", schreibt zum Beispiel ein Nutzer. Ein anderer Teilnehmer berichtet: "Ein rechtsradikales Verhalten von Mitarbeitern des Parks konnten wir noch nie feststellen! Im Gegenteil; die Mitarbeiter (die genauso international sind wie das Publikum) sind freundlich und zuvorkommend." Eine weitere Stellungnahme von gestern: "Ich habe nie beobachtet, dass seitens der Angestellten Unterschiede gemacht wurden. Aber wenn jemand meint, er müsse die Regeln brechen, dann ist es notwendig, die Person in die Schranken zu weisen – egal welcher Nationalität." Ein Teilnehmer macht’s kurz und bündig: "Super Security. Wer randaliert, fliegt raus."

Besucher soll im Wartebereich einer Bahn Ärger gemacht haben

Der Mann, um den es geht, soll Mitarbeitern gegenüber mehrfach aggressiv geworden sein, sodass seinetwegen ein paarmal der Sicherheitsdienst alarmiert wurde. Unter anderem soll er mit Aufsichtspersonal einer Achterbahn aneinandergeraten sein. Der Park spricht von "mehreren Verstößen gegen die Hausordnung", weshalb man vom Hausrecht Gebrauch gemacht und den Betroffenen des Parkgeländes verwiesen habe.

Auf der Suche nach der Wahrheit durchforsten die Ettenheimer Polizisten nun auch die Facebook-Seite des Freizeitparks. Ein Zeuge hatte dort, wie berichtet, angegeben, dass die Parkmitarbeiter sich korrekt verhalten hätten. Zudem stellte das Unternehmen der Polizei Aufnahmen seiner Überwachungskameras zur Verfügung.