Flächennutzungsplan: Landratsamt genehmigt Änderungsantrag / Grundlegendes Baurecht ist geschaffen

Von Felix Bender

Der Weg für den Wasserpark ist bereitet: Das Landratsamt hat die notwendige Änderung des Flächennutzungsplans genehmigt. Frank Scherer zeigt sich hocherfreut und sichert dem "einmaligen Großprojekt" auch künftig seine Unterstützung zu.

Rust. Der Landrat sieht den Wirtschaftsstandort Ortenaukreis dank der Bemühungen des Europa-Parks "weiter aufgewertet und langfristig gestärkt". Freude verspüre er auch deshalb, weil es dank der "hervorragenden Zusammenarbeit" mit dem Unternehmen und den Bürgermeistern der Verwaltungsgemeinschaft Ettenheim (Ettenheim, Kappel-Grafenhausen, Ringsheim, Rust und Mahlberg) gelungen sei, den Prozess zügig voranzutreiben. "Trotz der erhöhten Belastung der beteiligen Kreis- und Gemeindeverwaltungen aufgrund der Zuwanderungsthematik" habe man die Genehmigung sechs Wochen früher erteilt als geplant, wird Scherer in einer Pressemitteilung des Landratsamts zitiert.

Damit ist das grundlegende Baurecht für den Wasserpark geschaffen. Auf einer Fläche von rund 33 Hektar im Südosten von Rust sollen in den kommenden Jahren In- und Outdoor-Aktivitäten rund um das Thema Wasser geboten werden. Das Indoorangebot soll ganzjährig verfügbar sein. Der Outdoor-Bereich werde je nach Wetterlage von Mitte Juni bis Anfang September geöffnet. Geplant sind unter anderem ein Wellenbad, "Lazy River", Rutschen, ein Surfsimulator, Wasserfall, Ruhebereich mit Strandcharakter und Wasserspielplatz. Das Angebot, so die Zielvorgabe aus Rust, soll vor allem Familien ansprechen. Wie die Verantwortlichen des Europa-Parks in der Vergangenheit mehrfach betonten, bedeute das Projekt die größte Investition in der Firmengeschichte – die Rede ist von einer Summe im dreistelligen Millionenbereich. Staatliche Fördermittel würden keine fließen.

Roland Mack schätzt die Bedeutung der positiven Nachrichten aus Offenburg hoch ein: Der Parkchef bezeichnet den am Mittwoch verabschiedeten Flächennutzungsplan als "weiteren Meilenstein in der Entwicklung des Wasserparks". "Das anvisierte Projekt wird erneut zu einer deutlichen Stärkung des Tourismusstandorts führen", ist sich Mack sicher. Und: Der Inhaber weiß durchaus um den Stellenwert seines Unternehmens: "Es werden mehrere Hundert neue Arbeitsplätze und auch neue Einnahmequellen für die beteiligten Kommunen entstehen."

Eine Einschätzung, die Bruno Metz, Bürgermeister von Ettenheim und Vorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft, teilt: "Das wachsende Angebot verleiht der Raumschaft eine höhere Attraktivität." Eine Entwicklung, die man als Infrastrukturpartner gerne fördere. Bei seiner Gründung vor vier Jahrzehnten von der damaligen Politik und den Verwaltungen noch mit Skepsis betrachtet, arbeite man mit dem Europa-Park mittlerweile erfolgreich Hand in Hand.

Mehr Arbeitsplätze bedeuten einen erhöhten Wohnungsbedarf. Die Gemeinden hoffen diesbezüglich auf größere Unterstützung von Land und Bund. Landrat Scherer will mithelfen, dem Wunsch in Stuttgart und Berlin Gehör zu verleihen: "Wir brauchen neue Flächen und eine stärkere Förderung des sozialen Wohnungsbaus."

Scherer richtet seinen Blick nicht nur nach Rust. Neben dem Wasserpark entsteht derzeit ein zweites Großprojekt im Kreis: Auf dem Lahrer Flugplatz baut der Internethändler Zalando ein Logistikzentrum. 1000 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. "Auch diese wichtigen Arbeitskräfte brauchen bezahlbaren Wohnraum", sagt der Landrat.