Im Visier der Glamour-Fotografen (von links): Golfclub-Chef Frank Fleschenberg, Filmstar Til Schweiger und die beiden Brüder Roland und Jürgen Mack freuen sich über 25 000 Euro Turnier-Erlös zugunsten bedürftiger Kinder. Fotos: Braun Foto: Lahrer Zeitung

Großes Fotografen-Aufgebot aus der ganzen Republik beim Gala-Abend des Europa-Parks

Ein langer Tag im Europa-Park geht zu Ende. Halb acht. Die letzten Besucher bummeln müde und dick eingepackt bei wenig frühlingshaften Temperaturen aus dem Park. Auf dem Weg zum Parkplatz wundern sich einige, weshalb da so viele Fotografen herumstehen, vor dem Zugang zum Ballsaal Berlin. Die Parkbesucher rätseln, trotten dann aber weiter, nach Hause.

Die Fotografen unterdessen harren aus. Sie warten auf den bekannten deutschen Schauspieler und Regisseur, Drehbuchautor und Produzenten Til Schweiger. Er ist Stargast einer Golf-Veranstaltung des Parks und holt sich einen Spendenscheck für seine Stiftung zugunsten bedürftiger Kinder ab. Den ganzen Tag über war er schon in Rust und Tutschfelden, auf dem parkeigenen Golfplatz, zusammen mit zahlreich angekündigten weiteren Promis aus der Welt des Sports und der Unterhaltung. Berti Vogts etwa, Ingo Lenßen und Sven Ottke.

Während die Parkbesucher schon im Auto sitzen und die Heizung hochdrehen, bibbern die Fotografen im Freien. Es sind Profis von Fotoagenturen bundesweit, die wissen, wann man wo stehen muss, um die Stars und Sternchen einzufangen. In diesem Fall im Freien, denn Til Schweiger gilt in der Branche als zumeist fotoscheu. "Uns mag er nicht so", raunt ein Fotograf aus Berlin. "Da muss man schnell sein, um ihn zu bekommen."

Doch schnell geht an diesem Abend gar nichts. Die Minuten kriechen, die Kälte des feuchten Tages ebenfalls, und zwar die Beine hoch, denn die Fotografenschar steht ohne Mantel draußen. Und wartet. Immer wieder rollt der Parkzug heran und spuckt Gäste für den Galabend aus. Da sind hübsche Frauen dabei, die schönsten Misses der Republik, manche Gesichter, die man als Otto Normalbürger von irgendwoher zu kennen glaubt, plus viele Mitglieder des Europa-Park Golfclubs Breisgau.

Die Fotografen werden unruhig – dann kommt er

Ist er vielleicht schon drinnen, der Schweiger, hineingewitscht durch einen der zahllosen Hintereingänge des Parks? Die Fotografen werden unruhig. Erst einer, dann alle, laufen in den Ballsaal und suchen. Doch vergeblich. Der Stargast fehlt. Also: Alle wieder raus, in Position an den Eingang. Das geht noch eine Weile so weiter, bis die Familie Mack schließlich die Erlösung bringt: Schweiger kommt, Macks nehmen ihn in Empfang.

Dann passiert, was angeblich völlig ungewöhnlich ist: Schweiger ist überaus freundlich zu den Fotografen, zu jeder Aufnahme bereit, greift sich artig den Spendenscheck über 25 000 Euro und hält ihn in die Kameras, die auf dem kurzen roten Teppich unaufhörlich blitzen. Man spürt, dass die Familie Mack da einen besonderen Draht zum Schauspieler hat. "So kenn’ ich ihn nur ganz selten", berichtet ein Foto-Kollege später. Außerdem: Schweiger friert nicht. Er trägt einen dicken Anorak, darunter sein obligatorisches T-Shirt und wäre in seinem lässigen Outfit problemlos als regulärer Parkbesucher durchgegangen.

Schweiger, der einstige Freiburger, gibt dann einem Reporterteam Auskunft und beantwortet artig alle Fragen. Dass er den Schwarzwald liebe, die Region gut kenne und sich an seine Zeit mit den Großeltern hier gerne zurückerinnere. Noch ein Gruppenbild mit Macks, bis alle Fotografen zufrieden sind, noch einen Schuss mit Schweiger alleine. Dann hat er genug, hält sich den Scheck vors Gesicht, albert kurz herum und bummelt in den Saal, wo die Gala schon auf ihn wartet.

Dort geht die Foto-Session weiter, zahllose Besucher springen auf und zücken ihr Handy. Ratzfatz werden Schweiger-Bilder gepostet. So einen Promi bekommt man selbst im Europa-Park nicht alle Tage zu Gesicht.

Dann beginnt der Festabend zum Ausklang des Golfturniers. Es wird lecker gespeist, Artisten turnen durch die Luft, eine Band spielt im Hintergrund und der Golfclub-Präsident verteilt die Trophäen für die Sieger des Wohltätigkeitsturniers. Die Macks sonnen sich im Glanz einer festlichen Veranstaltung, auch die Gastgeber genießen die Atmosphäre sichtlich.

Der Abend plätschert vor sich hin, die Fotografen haben die Kameras längst weggelegt. Kein Wunder: Til Schweiger hat den Saal nach zigfachem Herzen und Posen in kleine und große Kameras schon früh wieder verlassen. Für ihn ein ganz normaler Arbeitstag, für viele andere ein einmaliges Erlebnis. Jörg Braun