Planungen für Energiezentrale vorgestellt

Rust. Für den im Bau befindlichen Wasserpark strebt der Europa-Park eine weitestgehend autarke und ökologische Energieversorgung an.

Über eigene auf dem Gelände genehmigte Brunnen werden sowohl der Wasserpark als auch die Hotels mit Trink- und Brauchwasser mit jährlich rund 150 000 Kubikmeter Wasser versorgt. Mit dem Bau des dritten Tiefbrunnens des Wasserversorgungsverbands südliche Ortenau Ringsheim-Ettenheim soll dann auch Trinkwasser an den Wasserpark geliefert werden.

Der Strombedarf wird zu großen Teilen über eine sogenannte Energiezentrale im Gelände abgedeckt. Ein entsprechender Bauantrag ist bereits erfolgt. Aufgrund der Dimension der Anlage fordert das Landratsamt eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung (Prüfung der Einwirkung von Störfaktoren auf Mensch und Umwelt). Diese schließt die Baugenehmigung der Energiezentrale mit ein.

Michael Thoma, Rechtsberater des Europa-Parks, erläuterte den Verbandsmitgliedern bei der Sitzung am Donnerstagabend Strategie und Konzept der Energiezentrale. In dem später eingehausten Gebäude (35 Meter lang, acht Meter breit, sechs Meter hoch) werden über Gasleitungen drei Blockheizkraftwerke (Motoren) betrieben. Sie erzeugen Strom mit einer Gesamtleistung von 1,15 Megawatt, zwei Motoren mit jeweils 450 und ein Motor mit 250 Kilowatt. Der weitere Strombedarf wird derzeit vom Energieversorger EnBW über eine 20 Kilovolt-Leitung abgedeckt. Mit Beginn des neuen Jahres wechselt der Park nach Auskunft von Thoma zum Stromversorger Badenova.

Teil der Energiezentrale wird auch ein 26 Meter hoher sechszügiger Schornstein sein. Die Vorgaben des Bundesimmissionsschutzgesetzes fordern eine Schornsteinhöhe, die mindestens zwei Meter über der höchsten Gebäudehöhe im Gelände (24 Meter) misst. Der Ruster Kirchturm ist mit 36 Metern immer noch um einiges höher. Nach der Berechnung des TÜV Stuttgart liege die Lärmimmission außerhalb des Gebäudes bei 35 Dezibel, was einem Schallpegel von Blätterrauschen oder eines Zimmerventilators entspricht. Mit der Abwärme durch den Betrieb der Generatoren wird über Wärmetauscher das Brauchwasser der Brunnen für den Badebetrieb erhitzt. Untersucht werde auch, mit der überschüssigen Energie im Sommer zu kühlen. Ein weiteres ökologisches Projekt sei derzeit in Planung, informierte Thoma. Auf Teilen des Geländes plane man Fotovoltaikanlagen zur Stromgewinnung.