In einem Arbeitskreis werden Ideen gesucht, die umsetzbar sind

Rust. Die Gemeinde Rust hatte im Juli 2016 die Erarbeitung eines Klimaschutzkonzepts beschlossen, das federführend von der Badenova umgesetzt werden soll. Die Kosten von 36 400 Euro werden zu 65 Prozent aus dem Programm "BMUB Klimaschutzinitiative" des Bundes bezuschusst. Am Ende des Verfahrens soll für die Gemeinde eine deutliche Minderung der CO²-Bilanz stehen. Vorausgegangen war als Arbeitsgrundlage eine Energiepotenzial-Studie für Rust.

Im Zentrum dieses Prozesses stand die sogenannte Akteurs-Partizipation – die Beteiligung von Bürgern, Kommunaler Verwaltung und Unternehmen. Auf Einladung der Gemeinde berieten am 10. Mai 18 Bürger, einige Gemeinderäte und Bürgermeister Kai-Achim Klare im Workshop "Energiewerkstatt" Ideen, wie das Projekt umgesetzt werden könne. Sie wurden dabei von Marc Krecher und Elisabeth Scholz von Badenova und Moderator Klaus Hoppe unterstützt (wir berichteten).

In einer Sitzung des Gemeinderats stellte Marc Krecher die Ergebnisse aus der Energiewerkstatt vor. Klimaschutz dürfe man nicht dem Zufall überlassen. Die Bindung von lokalem Wissen sei wichtig, betonte Krecher. Drei Kernthemen hätten in dem Workshop besonderes Interesse gefunden: Energie-Speichertechnik, Elektromobilität, Nahwärmeversorgung und Blockheizkraftwerke. Am Ende des Prozesses solle eine möglichst große CO²-Einsparung herauskommen. Ziel sei ein Klimaschutzleitbild für Rust, das vom Gemeinderat zu beschließen ist.

Doch zunächst verteilte Krecher Hausaufgaben an die Räte: Bis zum 21. Juni sollen diese aus einem Katalog von 26 Maßnahmen aus der Energiewerkstatt zehn aussuchen. Ewald Scherer (FW) wollte mit dieser Aufgabe den Experten Krecher betrauen, der jedoch auf der "Hausaufgabenleistung" der Gemeinderäte bestand. Der nächste Workshop mit Zielfestlegung findet nun am 27. Juli statt. Am 25. September soll das Klimaschutzkonzept öffentlich präsentiert und dessen Umsetzung vom Gemeinderat beschlossen werden.

Gedacht ist an Maßnahmen wie zum Beispiel ein Energiekonzept für kommunale Gebäude, die Nutzung von Blockheizkraftwerken, Informationsangebote für Hotels und Pensionen zur Anwendung von Wärmepumpensystemen, Klimaschutzprojekte an Schule und Kindergarten, die Gründung eines Energie-Stammtischs oder eines Klimabeirats, die Nutzung von Elektrofahrzeugen im Fuhrpark der Gemeinde sowie die Reduzierung des Individualverkehrs.